ÖPNV Rheinbahn: Bessere Anzeigen und Anschlüsse
Das Unternehmen investiert 33 Millionen Euro und stellt den analogen Funk auf ein digitales System um.
Düsseldorf. Wie lange dauert „sofort“ bei der Rheinbahn? Mal so, mal so, antworteten böse Zungen bislang. Doch nun sollen die Anzeigen an den Rheinbahnstationen verlässlicher werden. Dank des neu eingeführten Digitalfunks soll „sofort“ dann deutlich häufiger „weniger als eine Minute“ dauern.
Was die Rheinbahn da zurzeit erneuert, ist aus Sicht von Sprecher Georg Schumacher nicht weniger als „das Herz des Unternehmens“. Aus dem analogen Funksystem wird ein digitales, wodurch die Kommunikation zwischen Bussen und Bahnen mit der Leitstelle und umgekehrt verbessert wird. Zum Teil treten die Mitarbeiter auf diesem Weg in Kontakt und auch die Durchsagen werden verständlicher, vor allem geht es aber um einen automatischen Informationsaustausch — über Verspätungen, Standorte der Fahrzeuge und mögliche Anschlüsse.
Und da verfügt die Rheinbahn mit dem neuen ITCS (Intermodal Transport Control System) über eine deutlich bessere Vernetzung und genauere Informationen. Standortmeldungen erfolgen nun nicht mehr nur einmal pro Minute, sondern alle 20 Sekunden. Das Risiko, dass ein gesendetes Signal in einem Funkloch verschwindet, ist laut Schumacher drastisch gesunken. Daher also die deutlich verbesserten Ankunftsprognosen, sowohl an den Stationen als auch in Bahn und Bus.
Dort werden die Anzeigen auch durch zusätzliche Informationen verbessert. Auf der rechten Monitorhälfte zeigt das System nun alle Anschlussmöglichkeiten an und die Zeit bis zur Abfahrt. Ein Symbol mit Doppelpfeil weist auf jede der insgesamt 300 garantierten Verbindungen hin. Wenn die ausfällt, kann der Fahrgast auf Kosten der Rheinbahn ein Taxi rufen.
Das wird künftig aber viel seltener nötig sein, da die Fahrer nun angezeigt bekommen, wie lang sie auf Bus oder Bahn einer anderen Linie warten müssen. Die Zahl der gesicherten Anschlüsse (ohne Taxi-Erstattung) konnte sogar von 900 auf 5000 erhöht werden. „Anschluss geht dann vielfach vor Pünktlichkeit“, sagt Schumacher.
Letzte Verbesserung: Fälle von Unpünktlichkeit, weil Fahrer zu früh unterwegs sind, sollen deutlich reduziert werden. Bislang mussten die Rheinbahner mit besagtem Spielraum von 60 Sekunden umgehen, bei einem Funkloch mit noch mehr. Nun ist das System nicht nur genauer, es warnt den Fahrer auch, wenn er zu früh unterwegs ist.
50 Stadtbahnen sind schon umgerüstet, bis Ende des Jahres soll die Technik in allen 800 Fahrzeugen installiert sein (die S-Bahn soll noch folgen). Kosten: 33 Millionen Euro, zwölf Millionen sind Zuschüsse vom Land.