Rheinbahn Hochbahnsteig in Düsseldorf-Heerdt schon in Betrieb

Heerdt · Die Linie U75 steuert ab sofort die neue Haltestelle Aldekerkstraße mit einem barrierefreien Einstieg an.

Seit Montagvormittag ist der barrierefreie Hochbahnsteig an der Haltestelle Aldekerkstraße in Heerdt in Betrieb.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Um 10.45 Uhr fährt die Stadtbahnlinie U 75 der Rheinbahn die Haltestelle Aldekerkstraße in Heerdt an, lässt Passagiere ein- und aussteigen und setzt die Fahrt um 10.46 Uhr wieder fort. Eigentlich nichts Außergewöhnliches, doch an diesem Montagvormittag ist es schon etwas Besonderes: Zum ersten Mal öffnen sich die Türen der U 75 am neu gebauten Hochbahnsteig der Aldekerkstraße, der damit fünf Monate früher als geplant in Betrieb geht.

60 Meter ist der neue Mittelbahnsteig mit Zugangsrampen auf beiden Seiten lang. Der Einstieg liegt auf der Höhe der Bahnen, was das Ein- und Aussteigen für alle, besonders aber für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste leichter, bequemer und auch schneller macht. „Mit den Vorzügen moderner, barrierefrei gestalteter Bahnsteige erhöhen wir die Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger, den ÖPNV anstelle des Pkws zu nutzen. Haltestellen wie die Aldekerkstraße erzielen eine verbesserte Verknüpfung von Radverkehr und ÖPNV: Das Fahrrad kann nun noch leichter in der Bahn transportiert werden. Somit sind sie ein wichtiges Element der Verkehrswende“, sagt Jochen Kral, Dezernent für Mobilität. Der Bahnsteig ist ausgestattet mit einsehbaren Wartehäuschen, digitalen Anzeigetafeln mit Vorlesefunktion, einer taktilen Wegführung und Ampeln mit Signalgebern für Menschen mit Sehbehinderungen.

Wenn aber schon vor Beginn des eigentlichen Baus die Netzgesellschaft fünf Monate lang umfassende Vorarbeiten leistet – es wurden Gas-, Wasser- und Stromleitungen sowie Telekommunikationstrassen verlegt – und dann 14 Monate statt geplanter 19 benötigt werden, um insgesamt rund 630 Meter Gleis, 500 Meter Fahrbahn und weitere 500 Meter Geh- und Radweg im Umfeld des Bahnsteigs zu erneuern, hat das automatisch für Anwohner und die benachbarten Firmen Auswirkungen auf den Verkehr. Zudem wurden an fünf Sperrwochenenden die Gleisbauarbeiten und die Arbeiten an der Fahrleitung gemacht und 57 Betonfertigteile für den Mittelbahnsteig mit einem Kran montiert. „Wenn wir aber dann fünf Monate schneller fertig sind, ist das für alle ein Gewinn und nicht nur eine gute Nachricht für die Anwohner, sondern auch für unsere Fahrgäste, die nun einen noch einfacheren Zugang zu unseren Bahnen haben. Zugangsbarrieren abzubauen, ist ein wichtiger Faktor, um den Nahverkehr noch attraktiver zu machen und noch mehr Menschen zum Umsteigen auf klimafreundliche Mobilitätsangebote zu bewegen“, sagt Michael Richarz, Vorstand Technik und Betrieb der Rheinbahn.

Bezirksbürgermeister Rolf Tups (CDU) hofft bei den Anwohnern auf Verständnis für die Verkehrsprobleme in den vergangenen Monaten, schaut aber auch gleich voraus: „Auch wenn es während der Bauarbeiten Einschränkungen für die Anlieger und den Verkehr gab, so hat der mobilitätsgerechte Umbau der Haltestellen entlang der Linie U 75 langfristig enorme Vorteile.“ Auch wenn die U 75 seit Montagvormittag nun die neue und barrierefreie Haltestelle anfährt, sind die Arbeiten nicht gänzlich abgeschlossen. In den kommenden Wochen legt die Rheinbahn noch die neuen Grünflächen an und pflanzt 24 Bäume.