Rheinbahn findet kaum neue Kunden in Düsseldorf

Zahlen für die ersten Monate 2018 sind ernüchternd. Hoffnung setzt das Unternehmen auf Neuerungen im August.

Eine Straßenbahn der Rheinbahn in Düsseldorf unterwegs.

Foto: Young David (DY)

Düsseldorf. Der Verkehrsausschuss hat am Mittwoch einen ungewöhnlichen Verlauf genommen — am Ende standen Zahlen, die als bitter für die Rheinbahn gelten. Die CDU hatte über eine Anfrage öffentlich machen wollen, wie sich die Fahrgastzahlen entwickelt haben, auch in den ersten Monaten 2018. Die Rheinbahn stellte ausschließlich die schon bekannten Werte bis Ende 2017 vor. Der Vertreter des Unternehmens musste deshalb die Sitzung verlassen, die Zahlen besorgen und dann doch noch vortragen.

Dass darin wenig Erbauliches steckte, erschloss sich schon beim ersten Überschlag. Die Werte bewegten sich in den ersten fünf Monaten jeweils um 18 Millionen Passagiere (errechnet, nicht gezählt). Am höchsten war der Wert im April (rund 18,3 Millionen), am niedrigsten im Mai (rund 17,5 Millionen). Das ergibt für die ersten fünf Monate rund 90 Millionen Fahrgäste. Blieben die Werte in diesem Bereich, würde das Unternehmen bei 216 Millionen Passagieren landen — jahreszeitliche Schwankungen außer acht gelassen.

Das wäre ein großer Abstand, zu den Zielen, die der Rheinbahn-Vorstand sich selbst gesetzt hat. Im September 2016 hatte Vorstandssprecher Michael Clausecker erklärt, er wolle bis zum Jahr 2021 um 26 Millionen Fahrgäste wachsen. Das ergäbe 241 Millionen beförderte Menschen. Im vergangenen Jahr kam die Rheinbahn auf 224,7 Millionen Passagiere, die nun bekanntgewordenen Zahlen sprechen nicht dafür, dass das Delta kleiner wird.

Die Rheinbahn-Spitze verbindet wesentliche Hoffnungen mit dem Fahrplanwechsel Ende August. Dann werden drei Metrobus-Linien eingeführt, außerdem sollen abends mehr Bahnen auf wichtigen Strecken im Einsatz sein.