Günstiger als Zeitkarten Rheinbahn will Firmenkunden mit neuem Ticket locken

Düsseldorf · Das „Flexticket“ wird zunächst mit einigen Großkunden erprobt. Wer nur gelegentlich fährt, spart Geld im Vergleich zu klassischen Zeitkarten.

Die Rheinbahn will ein neues Ticket einführen.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Die Rheinbahn testet ein Ticket für Arbeitnehmer, die häufig im Homeoffice arbeiten. Das „Flexticket“ ist günstiger als die bekannten Zeitkarten und rechnet sich für Gelegenheitsfahrer. Es soll nur für große Firmenkunden angeboten werden, die mindestens 30 Abos abnehmen. Falls der Tarif ein Erfolg wird, könnte er auch im Rest des VRR-Gebiets eingeführt werden.

Befragungen zufolge deutet sich ein dauerhafter Wandel im Arbeitsverhalten an. Auch nach dem Ende der Pandemie wollen viele Firmen ihren Mitarbeitern mehrere Homeoffice-Tage pro Woche ermöglichen. Den Verkehrsunternehmen droht dadurch ein wichtiger Teil der Finanzierung wegzubrechen. Wie stark der Effekt wirklich spürbar sein wird, gilt als ungewiss.

Das Flexticket soll für einen monatlichen Grundbetrag von 20 Euro erhältlich sein. Abonnenten können dafür pro Monat bis zu zwölf stark vergünstigte 24-Stunden-Tickets kaufen. Ein rabattiertes Ticket in der Preisstufe A3 – das ist der Tarif für Fahrten innerhalb von Düsseldorf – kostet dann beispielsweise nur noch 2,50 Euro anstatt 7,20 Euro, ein Ticket der Preisstufe D 8,60 Euro statt 29,80 Euro. Die Tagestickets sind über ein Webportal erhältlich.

Neues Ticket soll ab
Sommer getestet werden

Kunden, die in einem Monat beispielsweise an zwölf Tagen in der Preisstufe B fahren – also zum Beispiel von Neuss oder Mettmann nach Düsseldorf –, zahlen 72,80 Euro. Das Ticket2000 kostet in der Preisstufe B im Vergleich 110,76 Euro pro Monat.

Die Rheinbahn testet den Tarif ab den Sommer zunächst mit zwei Großkunden, später sollen weitere dazu kommen. Der Test ist auf zwei Jahre angelegt. CDU und Grüne stellten am Mittwoch eine Anfrage zum Thema im Ordnungs- und Verkehrsausschuss des Stadtrats. Mit Blick auf den Coronaschutz verzichteten die Politiker auf eine Debatte, die Antwort erfolgte schriftlich.

Schon länger gibt es Bestrebungen, das Tarifsystem zu modernisieren. Dabei geht es sowohl um die Tarife als auch um die Wabenstruktur. In einem Pilotprojekt wurde bereits ein Tarif getestet, bei dem nach Strecke abgerechnet wird.

In Düsseldorf gibt es Überlegungen, ein vergünstigtes Ticket für Pendler aus dem Umland zu schaffen, um den Umstieg vom Auto attraktiver zu machen. Die Stadt bewirbt sich beim Bundesverkehrsministerium um eine Förderung in Höhe von 15 Millionen Euro für dieses Experiment.