Rund 800 Palästinenser demonstrierten friedlich
Die Teilnehmer zogen durch die Innenstadt, um gegen den Krieg im Gaza-Streifen zu demonstrieren.
Düsseldorf. Allen Befürchtungen im Vorfeld, dass es bei der Demonstration der Palästinenser gegen den israelischen Einsatz im Gaza-Streifen zu antisemitischen Hetzkampagnen oder Ausschreitungen kommen könnte, haben sich am Samstag zum Glück nicht bewahrheitet. Knapp 800 Teilnehmer zogen friedlich von der Friedrich-Ebert-Straße in Richtung Altstadt zum Burgplatz, ohne dass es zu irgendwelchen Vorfällen kam. In der Innenstadt kam es zu kurzfristigen Straßensperren, es gab aber keine nennenswerten Behinderungen.
Vor der Demonstration wurden die Teilnehmer eingeschworen, friedlich zu sein und keine verbotenen Banner zu zeigen: „Wir erreichen unsere Ziele nur mit einer zivilisierten Demonstration, mit Gewalt erreichen wir nur das Gegenteil. Sollten wir auf Gegendemonstranten treffen, sagt der Polizei oder den Ordnern Bescheid, die regeln das.“ Die eigenen Ordner sorgten auch dafür, dass eine verbotene Flagge der Hamas sofort eingerollt und nicht mehr gezeigt wurde. Legal, aber unschön: Vorweg trugen vier Kinder einen blutverschmierten Sarg, in dem kleine Puppen lagen, die von einer israelischen Rakete getroffen wurden.
„Wir wollen erreichen, dass die Bundesregierung unsere Stimme hört und Druck auf Israel ausübt, damit dieses sinnlose Sterben endlich aufhört“, formulierte Suhail Abu Shammala von der Palästinensischen Gemeinde mit Sitz in Berlin die Ziele der Demonstration, „und dass die unmenschliche Blockade des Gaza-Streifens endlich beendet wird.“
Die Polizei hatte im Vorfeld von der Staatsanwaltschaft abklären lassen, ob Schilder wie „Kindermörder Israel“ und entsprechende Parolen wie „Kindermörder Netanjahu“ strafrechtlichen Konsequenzen nach sich ziehen müssten. „Das wurde verneint, so dass wir auch nicht entsprechend einschreiten mussten“, sagt Susanna Heusgen, Sprecherin der Polizei, „wir hatten auch Kräfte vor Ort, die türkisch oder arabisch sprechen.“
„Insgesamt waren wir mit mehreren Dutzend Einsatzkräften wir vor Ort, haben alle Banner und Transparente aufgelistet und haben auch hier keine weitere strafrechtliche Relevanz festgestellt“, sagt Heusgen, „außerdem standen wir im ständigen Kontakt mit den Veranstaltern, die sich sehr kooperativ gezeigt haben.“
Um 18.30 Uhr fand die Abschlusskundgebung auf dem Burgplatz statt und kurz vor 19 Uhr war die Veranstaltung beendet.