Schandfleck am Landtag bleibt — Stadtplaner ratlos
Niemand weiß eine Alternative für das Parkhaus gegenüber des Parlamentes. Neuester Vorschlag: ein Teilabriss.
Düsseldorf. Als der neue Landtag am Rhein 1988 fertiggestellt wurde, war das der Startschuss für einen großen Stadtumbau. Der Rheinufertunnel, die Umgestaltung des Medienhafens, der neue Bürgerpark Bilk — all das folgte auf die Initialzündungen durch Bau von Rheinturm und Landtag. Doch an einer Stelle ist der Stadtumbau immer noch unvollständig: Das alte Mannesmann-Parkhaus, heute von Vodafone genutzt, steht weiterhin mitten im Bürgerpark.
Seit Jahrzehnten hoffen die Stadtplaner, dass der Schandfleck irgendwann verschwindet. Einigungen scheiterten stets am Geld. Auch jetzt wieder: Zuletzt versuchte die Stadt, gemeinsam mit dem Land eine Lösung hinzubekommen. Denn das übernimmt das Vodafone-Hochhaus, wenn das Unternehmen nach Heerdt umzieht — und damit auch das Parkhaus. Doch jetzt kommt eine ernüchternde Aussage von Baudezernent Gregor Bonin: „Das Parkhaus wird bleiben.“
Lange Zeit ruhten die Hoffnungen auf dem unbebauten Grundstück entlang der Moselstraße. Wird dort gebaut, könnte man unterirdisch eine größere Tiefgarage bauen, die zumindest einen Teil der Plätze aus dem Parkhaus aufnimmt, so die Idee.
Doch ein Investor, der 2007 ambitionierte Neubaupläne vorgelegt hatte, machte einen Rückzieher. Das Areal wurde an die Hochtief Solutions AG verkauft, die dort Wohnungen errichten will. Von einer größeren Tiefgarage und einer Verlegung des Parkhauses ist nun aber keine Rede mehr.
„Das gefällt mir überhaupt nicht, wenn das Parkhaus auf Dauer bleiben sollte“, meint Alexander Fils, Vorsitzender des Planungsausschusses. Er schlägt vor, wenigstens einen Teil abzureißen: „Der Bau besteht aus zwei statisch unabhängigen Teilen. Wenn man nur den nördlichen abreißen würde, wäre schon was gewonnen. Vielleicht würde sich sogar der Wohnungs-Investor an den Kosten beteiligen, denn seine Häuser könnten an Wert gewinnen.“
Letztlich hängt alles an den Kosten und an möglichen Ersatzstellplätzen. Klar ist: Ein Abriss des Parkhauses würde Geld kosten, das das Land, nicht hat. Dass es im Falle eines Abrisses auch Ersatz geben muss, betont derweil der zuständige Bezirksvorsteher Walther Schmidt (CDU): „Wir haben einen großen Park-Druck im Viertel. Im Zweifelsfall würde ich sagen: Lieber erstmal stehen lassen.“
Für Toni Feldhoff von den Bilker Heimatfreunden sind das keine schöne Aussichten: „Wir hätten das Ding gerne weg gehabt. Der Abriss war von Anfang an Teil der Planung. Nur einen Teil abzureißen, kann aus meiner Sicht auch keine Lösung sein.“