Schubert Unternehmensgruppe mit 5000 Mitarbeitern verkauft
Schubert Unternehmensgruppe geht an die Wisag. Das Kartellamt muss noch zustimmen.
Düsseldorf. Der Markt der Facility-Service-Anbieter — sie verwalten und bewirtschaften Immobilien — ist hart umkämpft. Jetzt streicht die Düsseldorfer Dienstleistungsgruppe Schubert die Segel und verkauft das Unternehmen mit bundesweit 5000 Mitarbeitern an die Frankfurter Wisag. Über den Kaufpreis ist Stillschweigen vereinbart worden.
„Auch Familienfirmen müssen ihr Geschäftsmodell überprüfen“, erläutert Geschäftsführerin Kirsten Schubert ihre Beweggründe, die Firma abzustoßen. Aus einer renommierten Studie gehe hervor, dass der Druck der Großen zur Existenzfrage für die „nicht ganz großen Player“ werden könne. „Es kommt zum überproportionalen Wachstum der Konzerne.“ Die Devise laute: „Wachsen oder weichen.“
Schubert hat sich für Letzteres entschieden, da es dem Haus „an Breite“ fehle. Die 5000 Mitarbeiter sind in den großen Sparten Speisenversorgung und Gebäudereinigung tätig — nicht aber in den Bereichen Sicherheitsdienste, Grünpflege und Gebäudetechnik wie der neue Eigentümer. In Düsseldorf sind 1500 Schubert-Mitarbeiter tätig.
100 kümmern sich aus der Verwaltung an der Hansaallee 305 um die Geschäfte des Hauses mit Krankenhäusern, Seniorenheimen und Kitas. Große Kunden in der Landeshauptstadt sind unter anderem die Kaiserswerther Diakonie und die Strabag. Die Wisag ist mit allen ihren Geschäftsfeldern in Düsseldorf tätig — beispielsweise der Reinigung von U-Bahnhöfen.
Personelle Konsequenzen soll der Verkauf erst mal nicht nach sich ziehen, so Wisag-Geschäftsführer Michael Wisser, der das Unternehmen wie Kirsten Schubert aus den Händen des Vaters übernommen hat. „Die Arbeit fällt ja durch den Zusammenschluss nicht weg“, so Wisser, der aber nicht ausschließt, dass es Konsequenzen für „Stabsstellen“ gibt. Grundsätzlich, so Schubert, begrüßten die Mitarbeiter den Zusammenschluss.
Seit Freitag ist die Tinte unter dem Vertrag und das Geschäft wird rückwirkend zum 1. Januar gültig. Allerdings nur, wenn in fünf bis sechs Wochen das Kartellamt grünes Licht gibt. Wisser: „Wir sichern damit Arbeitsplätze in der Region und in ganz Deutschland. Und wir werden unter die Top Fünf rücken.“ Geplant ist durch den Zusammenschluss, allein in NRW die Zahl der Mitarbeiter von 2500 auf 5000 zu erhöhen — und den Umsatz von 70 Millionen auf 110 Millionen Euro auszubauen.