Prozess Schule völlig verwüstet: Jugendliche stehen in Düsseldorf vor Gericht

Düsseldorf · Eine unglaubliche Spur der Verwüstung hatten drei Jungs in der Graf-Recke-Schule hinterlassen. Fast jeder Raum war zerstört worden.

Symbolbild.

Foto: dpa/David-Wolfgang Ebener

Über Nacht zerstörten drei Jugendliche die komplette Innenausstattung der Graf-Recke-Schule. Selbst die Richterin meinte gestern zum Angeklagten: „Sie haben da wie irre gewütet.“ Der Schulbetrieb ruhte. Fast jedes Klassenzimmer musste saniert werden. Sven D. (18/ Name geändert) landete auf der Anklagebank.

Das Vandalen-Trio war in der Graf-Recke-Stiftung untergebracht. Und beim Zigarettenpäuschen kam man auf die Idee, in die Schule einzubrechen. Sven D.: „Ich dachte, das wäre ein Witz.“ Doch dann flog schon ein Stein durch die Scheibe. Betrunken und high brachen jetzt alle Hemmschwellen.

Die drei suchten jeden Klassenraum auf. Mit einem Hammer zerstörte man PCs, Flachbildschirme, Fernseher. Im Lehrerzimmer holten die Einbrecher den Beamer inklusive der fest verlegten Kabel aus der Decke. Stühle wurden zertrümmert, Scheiben und Türen. Im Chemieraum fand man ätzende Flüssigkeiten und Pulver, schüttete alles aus. In der Turnhalle ging’s weiter. Dort fand man einen Feuerlöscher und leerte ihn. Auch in den Klassenzimmern. Auf dem Schulhof parkten zwei Kleintransporter. Grölend setzten sich die Jugendlichen hinters Steuer und kurvten über den Platz, legten etliche Crashs hin. Der Schaden ging über 100 000 Euro.

Sven D. vor Gericht: „Das meiste haben die anderen gemacht. Ich bin ins obere Stockwerk und habe Legos geschmissen.“ Doch weil er mitgemacht hat, muss er sich den ganzen Schaden zurechnen lassen. Urteil: Zwei Wochen Dauerarrest. Sein Prozess wurde wegen eines anderen Delikts vorgezogen, die anderen beiden müssen sich noch verantworten. BK