Förderpreis der Landeshauptstadt Düsseldorfer Nachwuchskünstler ausgezeichnet
Düsseldorf · Die Förderpreise, verliehen in den Kategorien Bildende Kunst, Darstellende Kunst, Musik und Literatur, gingen unter anderem an den Schauspieler Andrè Kaczmarczyk und den Pianisten und Komponisten Martin Tchiba.
Ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens der Landeshauptstadt ist die Vergabe der Förderpreise der Landeshauptstadt in der Vorweihnachtszeit. Diese Auszeichnung gibt es seit 1972. Die Preise, die jeweils mit 4000 Euro dotiert sind, werden in den Kategorien Bildende Kunst, Darstellende Kunst, Musik und Literatur vergeben.
Bildende Kunst
In der Sparte Bildende Kunst wurde dieses Jahr die Medienkünstlerin Ae Ran Kim und der Installationskünstler Christoph Westermeier ausgezeichnet. Letzterer ist zwar gebürtiger Kölner, studierte aber an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Christopher Williams. In der Begründung der Jury heißt es, er führe den Betrachter „zu einer Passage zwischen Realität und Virtualität, zwischen Historizität und Aktualität und verschiebt dabei, teils unbemerkt, die Grenzen." Ae Ran Kim wurde in Seoul geboren und absolvierte Studien an der "Korean National University of Arts" und ebenfalls an der Kunstakademie Düsseldorf bei Katharina Grosse. Über sie sagte die Jury: „Ae Ran Kims Videos und vor allem ihre Installationen veranlassen die Betrachter zu einem fast schon andächtigen Schauen und Beobachten. Einfache Erscheinungen fesseln unsere Wahrnehmung und versetzen uns aus dem Hier und Jetzt in die projizierten friedlichen Atmosphären, deren Illusionismus wir uns trotz alledem bewusst sind.“
Darstellende Kunst
Förderpreise für Darstellende Kunst gingen an die Regisseurin und Performerin Stine Hertel, deren Arbeiten auch in Düsseldorf am FFT zu sehen waren und an den Schauspieler André Kaczmarczyk. Kaczmarczyk ist seit der Spielzeit 2016/2017 festes Ensemblemitglied am Schauspielhaus Düsseldorf. „Im klassischen Repertoire ebenso wie in der Gegenwartsdramatik erweisen sich André Kaczmarczyks große Wandlungsfähigkeit und ungeheure Bühnenpräsenz als die wohl herausragenden Charakteristika seines Spiels“, begründet die Jury ihre Entscheidung bei ihm. Stine Hertel wiederum zähle mit ihrer „radikal individuellen Handschrift“ zu den „im besten Sinne eigenwilligen Künstlerinnen- und Künstlerpersönlichkeiten ihrer Generation.“
Musik
Der in Budapest geborene Pianist und Komponist Martin Tchiba erhielt neben der polnischen Pianistin Natalia Lentas einen Förderpreis für Musik. Tchiba lebt seit 1985 in Deutschland und war auch schon in der Tonhalle und dem Robert-Schumann-Saal zu erleben. Er veröffentlichte bisher fünf CDs. Die Jury lobt ihn als einen „vorzüglichen Sachwalter der zeitgenössischen Musik“. Natalia Lentas konnte man in Düsseldorf bereits in der Deutschen Oper am Rhein und im Goethe-Museum erleben. Die Jury spricht bei ihr unter anderem von „auffallend vitaler Musikalität und außerordentlich präsenter künstlerischer Ausstrahlung auf dem Konzertpodium“.
Literatur
Der Förderpreis für Literatur in diesem Jahr geht an den Autor Tobias Steinfeld. Seit 2013 lebt er in Düsseldorf und leitet Schreibwerkstätte sowie Museums- und Hörspielworkshops für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Steinfeld schreibt Jugendbücher und Theaterstücke für Erwachsene. Sein Roman "Scheiße bauen: sehr gut" erschien im Februar 2018 im Thienemann-Verlag. Seine Auszeichnung begründet die Jury mit den Worten: „Tobias Steinfeld, der mit seiner Arbeit vor allem Jugendliche und junge Erwachsene anspricht, versteht es, die Leserin und den Leser durch sprachlich gelungene Dialoge und einen tabulosen – sensiblen – Umgang mit Ängsten und Vorurteilen zu berühren.“