Düsseldorf Serviced Apartments: Das Zuhause auf Zeit liegt im Trend

Das Angebot an „Serviced Apartments“ ist in den letzten Jahren stark angestiegen.

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Düsseldorf. Komplett ausgestattete Apartments in zentraler Lage, wohnlich eingerichtet, wahlweise mit dem Service eines Hotels oder einem eher privaten, persönlichen Ambiente — das sind Serviced Apartments. In Düsseldorf gibt es mittlerweile 29 Häuser mit insgesamt 883 Einheiten. Geschäfts- und Privatreisende, die mehrere Tage, Wochen oder gar Monate in Großstädten unterwegs sind, haben mit den Serviced Apartments eine Alternative zur klassischen Hotellerie gefunden.

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Der Markt boomt, bis zum nächsten Jahr wird ein Angebotszuwachs von 20 Prozent erwartet. Im Gespräch sind Apartments in der geplanten neuen Bebauung zwischen Hauptbahnhof und Harkortstraße und in einem Wohnturm in direkter Nachbarschaft zum Arag-Hochhaus am Mörsenbroicher Weg.

„Das Segment hat in den letzten Jahren eine rasante Marktentwicklung durchlaufen“, berichtet Anett Gregorius, Betreiberin der Vermittlungsplattform Apartmentservice.de. „Mitte der 90er Jahre gab es bundesweit nur 50 Häuser dieses Betriebstyps, heute sind es bereits rund 500“, erklärt sie.

Das Derag Livinghotel an der Kirchfeldstraße hat seit seiner Eröffnung vor vier Jahren neben 35 Hotelzimmern auch 125 Serviced Apartments. „Der Bedarf in diesem Segment ist groß, die Nachfrage steigt, weil der Wunsch nach Wohnlichkeit wächst“, erklärt Magnus Schwartze vom Derag Livinghotel. „Wenn wir ein geeignetes Objekt in zentraler Lage finden, möchten wir auch gerne in Düsseldorf expandieren.“

Dennoch merkt er an, dass das Konzept vielen Reisenden noch gar nicht bekannt sei. Die Apartments sind zwischen 25 und 45 Quadratmeter groß und kosten für einen Aufenthalt bis zu 14 Tagen 69 Euro pro Tag. Zum Vergleich: Ein Einzelzimmer im Derag-Hotel kostet durchschnittlich 99 Euro.

„Wer länger als 14 Tage bleibt, zahlt 52 Euro“, fügt Schwartze hinzu. Im Preis inbegriffen ist zweimal pro Woche eine Reinigung. „Darüber hinaus können dann Angebote wie Frühstück und Essen als Module hinzugebucht werden“, erklärt Schwartze.

Das Premium-Boardinghaus „The Red“ gibt es seit zwei Jahren. Es liegt in bester Lage direkt am Rhein im denkmalgeschützten ehemaligen „Königlichen Hauptsteueramt“ an der Hubertusstraße. „Unser Fokus liegt auf Langzeitgästen“, sagt Managerin Alexandra Palazi. „Wir sind sehr familiär hier, kennen die Bedürfnisse unserer Gäste genau.“ Die meisten sind Geschäftsleute, die für große Unternehmen vorübergehend in Düsseldorf stationiert sind“, berichtet sie. Im Sommer kommen viele Gäste aus dem arabischen und russischsprachigen Raum.

Jüngst sei eine junge Dame aus Jordanien für neun Monate geblieben. „Aus medizinischen Gründen“, sagt sie kurz und diskret zum Grund des langen Aufenthalts. 23 Einheiten zwischen 34 und 215 Quadratmetern gibt es an der Hubertusstraße. Zwischen 135 und 460 Euro kosten die Domizile bei einem Aufenthalt bis zu sechs Tagen, ab 90 Tagen werden für das kleinste Studio noch 90 Euro, für die größte Suite täglich noch 380 Euro fällig. Palazi: „Besonders die großen Suiten sind bei uns gefragt.“