So funktioniert das S-Bahnnetz

Sechs S-Bahnlinien fahren durch die Stadt, sie sorgen vor allem für die Vernetzung mit der Region. Rund 120 000 Menschen sind werktäglich damit unterwegs.

Foto: M. Zanin

Düsseldorf. Wer regelmäßig mit Bus und Bahn unterwegs ist, für den ist vor allem zweierlei wichtig: die Sauberkeit der Fahrzeuge und die Pünktlichkeit. Das gilt für die Rheinbahn ebenso wie für die S-Bahnen — das zweitgrößte Nahverkehrssystem in Düsseldorf. Sechs S-Bahnlinien fahren durch die Stadt.

Foto: M. Zanin

Fünf davon werden von der Deutschen Bahn bedient, eine von der Regiobahn (S28). Dieses Netz wird an jedem Werktag von fast 120 000 Fahrgästen frequentiert. Ca. 16 000 nutzen die Züge der Regiobahn, rund 100 000 die der Deutschen Bahn. Nach DB-Angaben steigen an jedem Werktag allein am Hauptbahnhof 45 000 Menschen ein oder aus, an den anderen 24 Düsseldorfer S-Bahnhöfen sind es noch einmal 55 000.

Wie lange all diese Menschen auf verspätete Züge warten müssen, das zeigt die neueste Pünktlichkeitsstatistik der Deutschen Bahn: Demnach lag die durchschnittliche Verspätung — abhängig von der Linie — zwischen einer halben Minute (S11) und 1,2 Minuten (S68). Diese Werte mögen vor allem Berufspendlern niedrig vorkommen, weil sie zu den Stoßzeiten deutlich größere Verspätungen erleben. Weil in diese Statistik aber all die vielen (deutlich pünktlicheren) Abend- und Nachtverbindungen eingehen, sind die Durchschnittswerte relativ niedrig.

Manch leidgeplagter Pendler mag argwöhnen, die Bahn sei nicht weiter groß bemüht, die Verspätungen einzudämmen. Stimmt aber nicht — schon allein, weil der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) als Besteller der Linien umso mehr Geld einbehält, desto größer die Unpünktlichkeit ist. Jede Zehntelminute, die der Durchschnittswert hoch oder runter geht, bedeutet für die Deutsche Bahn bares Geld.

Insgesamt sei man auf einem guten Weg, meint Jochen Geis, Teilnetzmanager für die S-Bahn Rhein-Ruhr: „Seit 2007 hat sich die Kundenzufriedenheit bei der Pünktlichkeit, ausgedrückt in Schulnoten, von 3,4 auf jetzt 2,5 verbessert.“ Gleichwohl betont Geis, „dass es 100-prozentige Pünktlichkeit nie geben wird“.

In der Regel sei es so, dass ein Drittel aller Zugausfälle durch externe Faktoren ausgelöst werde, also Sturm und Blitz, Personen im Gleis oder Polizeieinsätze. Ein weiteres Drittel resultiere aus der Infrastruktur, also Probleme mit der Oberleitung, den Fahrdrähten oder Ähnliches. Und ein weiteres Drittel gehe auf das Konto der Bahn selbst, etwa wenn sich ein Lokführer verspäte. Für den Fall, dass ein Zug ausfällt, sind an verschiedenen Stellen Reservefahrzeuge verteilt. Eines steht direkt am Hauptbahnhof.

Das aber soll künftig durch den Einsatz neuerer Züge seltener passieren. Einen Wermutstropfen gibt es allerdings für die Ratinger: In der Hauptverkehrszeit zwischen 7 und 8 Uhr morgens fahren an Werktagen derzeit noch sechs Züge Richtung Düsseldorf, drei davon sollen gestrichen werden. Geis erklärt: „Die drei Verstärker-Züge sollen wegfallen, wenn dort die neueren und längeren Züge unterwegs sind.“