Verkehr in Düsseldorf So soll die Toulouser Allee verlängert werden
Düsseldorf · Das Nadelöhr Wehrhahn wird entlastet. Nach den Plänen der Stadt Düsseldorf endet die Toulouser Allee nicht mehr dort. Bis zur Umsetzung dauert es allerdings noch eine Weile.
Düsseldorfs bekannteste neue Straße wächst nach Süden. Die vor wenigen Jahren geschaffene Toulouser Allee soll bis zur Worringer Straße verlängert werden, der Verkehrsausschuss stimmte schon zu. Nun muss der Stadtrat die Verwaltung beauftragen, die Verlängerung zu planen und die Kosten zu berechnen. Vorläufig wurden diese auf 2,7 Millionen Euro geschätzt, ob und wie die Baupreise eventuell wachsen, wurde noch nicht berücksichtigt. Laut Vorlage des Verkehrsdezernats wird die Planung zwei Jahre erfordern. Die Bauarbeiten könnten 2022 beginnen und werden voraussichtlich 18 Monate erfordern, so dass 2024 die ersten Autos über den neuen Teil der Toulouser Allee rollen.
Die beschriebene Strecke fällt deutlich kürzer aus als die ursprünglich geplante. Diese wäre parallel zu den Eisenbahnschienen bis zur Erkrather Straße verlaufen. Diese Idee kippte der Verkehrsausschuss 2015 und beschränkte sich auf eine zweispurige Verlängerung bis zur Worringer Straße. Das soll vor allem den Wehrhahn entlasten. An ihm treffen Straßen aus fünf Richtungen zusammen. Wegen der Häuser an allen Seiten kann er kaum und auf keinen Fall entscheidend umgebaut werden. Die Entlastung erscheint um so erforderlicher, als auf der Brache an der Ecke von Worringer und Gerresheimer Straße 440 Wohnungen entstehen sollen.
Die neue Straße Der derzeit bevorzugte Verlauf des neuen Straßenabschnitts sieht so aus: Dort, wo die Straße bisher zur Schirmerstraße abknickt, wird sie für rund 260 Meter geradeaus weitergeführt. Sie geht unter der Brücke am Wehrhahn hindurch und macht an dem beschriebenen Baufeld einen 90-Grad-Knick zur Worringer Straße. Ziel ist es, dass möglichst viele Autofahrer dieses Stück nutzen und eben nicht mehr den Wehrhahn. Die Abbiegemöglichkeit zur Schirmerstraße soll nur noch eine untergeordnete sein.
Das neue Straßenstück soll lärmoptimierten Asphalt erhalten. Größte Herausforderung bei den Arbeiten ist der Höhenunterschied zwischen der Ebene, auf der sich die vorhandene Toulouser Allee befindet, und der Worringer Straße: Er beträgt rund zweieinhalb Meter. Deshalb wird der heutige Gehweg an der Worringer Straße abgesenkt, von dort geht es mit einem Gefälle von etwa sechs Prozent Richtung Bahnschienen.
Das Drumherum Es wird voraussichtlich nur auf einer Straßenseite einen Fuß- und Radweg geben, da von der Straße aus kein Grundstück erreicht werden muss. Ob dieser Radweg dann auf der Toulouser Allee fortgesetzt wird oder auf einer parallel verlaufenden Fahrbahn, wird erst die weitere Planung ergeben. Das gilt auch für andere Fragen: Entsteht auf der verbleibenden Fläche ein Fahrradparkhaus oder eine Mobilstation? Wo werden dort neue Bäume gepflanzt?
Die Kosten In den erwähnten 2,7 Millionen Euro sind rund 330 000 Euro für die Planung enthalten, die in den städtischen Haushalt 2020 eingestellt werden. Um den noch erforderlichen Grund zu kaufen, benötigt die Stadt eine gute halbe Million Euro. Das größte Risiko in der Kalkulation sind die Baupreise. Die Erfahrungen der jüngeren Vergangenheit lehrten, dass über den geplanten Zeitraum bis 2024 Steigerungen von rund 23 Prozent anzunehmen sind, heißt es in der Vorlage des Verkehrsdezernats.