SPD verlor vor allem Stimmen an die AfD

Die Wahlanalyse des Amtes für Statistik und Wahlen gibt Einblicke in die Entscheidungen von Wechselwählern.

Das Amt für Statistik und Wahlen hat eine umfassende Wahlanalyse vorgelegt. Vor allem über die bislang bekannten Fakten und Ergebnisse interessant: Daten zur Wählerwanderung.

Es zeigt sich, dass die Düsseldorfer Wählerschaft, die bereits bei der letzten Bundestagswahl ihre Stimme der CDU gegeben hat, dies zu rund zwei Dritteln bei dieser Wahl wieder getan hat. 28 Prozent wechselten zu einer anderen Partei und 6 Prozent gingen diesmal nicht zur Wahl. Auch die FDP-Wähler von 2013 entschieden sich zu 66 Prozent wieder für die FDP. 31 Prozent trafen diesmal eine andere Wahlentscheidung. Die SPD-Wählerschaft blieb der Partei zu 63 Prozent erhalten. Etwas über ein Viertel entschied sich für eine andere Partei. Hier wechselte auch ein relativ hoher Anteil von 10 Prozent in das Lager der Nichtwählenden.

Auch die Wählerschaft der Grünen von 2013 wählte zu 63 Prozent wieder die Grünen, ein Drittel wechselte zu einer anderen Partei. Ein anderes Bild zeigt sich bei den ehemaligen Wählern der Partei Die Linke. Von ihnen blieb mit 42 Prozent etwas weniger als die Hälfte der Partei treu. 49 Prozent wählten diesmal eine andere Partei. Bei der AfD wählten lediglich rund 20 Prozent derjenigen, die 2013 bereits ihre Stimme der AfD gaben, diese nun wieder. Fast 70 Prozent wechselten zu einer anderen Partei. Mit 12 Prozent ist auch hier der Anteil derjenigen hoch, die diesmal nicht zur Wahl gingen. Von denjenigen, die 2013 gar nicht gewählt haben, entschied sich immerhin nahezu ein Drittel für eine Teilnahme an der Wahl 2017.

Bei der Wanderungsbilanz wird deutlich, dass die CDU ihre Wählerschaft hauptsächlich an die FDP verloren hat. Rund 20 400 ehemalige CDU-Wähler gaben ihre Stimme diesmal der FDP. Darüber hinaus gingen rund 2200 Stimmen an die AfD. Lediglich von der SPD gewann die Partei in nennenswertem Umfang Stimmen hinzu (+ 1100).

Ein Großteil der verlorenen SPD-Stimmen ging an die AfD (- 5700 Stimmen). Darüber hinaus wanderten rund 3900 ehemalige SPD-Wähler zu der Partei Die Linke, 2600 zur FDP und mit knapp 1400 beziehungsweise 1100 auch eine nennenswerte Anzahl zu den Grünen und zur CDU. Ein erheblicher Anteil der Stimmenverluste ist auch darauf zurückzuführen, dass über 4000 Wähler der SPD diesmal nicht zur Wahl gingen.

Lediglich an Die Linke verloren die Grünen in nennenswertem Umfang (- 1800 Stimmen). Profitieren konnten sie hingegen von der gestiegenen Wahlbeteiligung (+ 2600 Stimmen). Darüber hinaus erhielten sie etwa 1400 Stimmen von der SPD-Wählerschaft der letzten Bundestagswahl. Die Linke profitierte im Wesentlichen von den Stimmenverlusten der SPD (+ 3900). Darüber hinaus konnte die Partei auch 3000 ehemalige Nichtwähler mobilisieren. 1800 Wähler kamen von den Grünen. Die Partei verlor rund 1200 Stimmen an sonstige Parteien.

Die deutlichen Stimmengewinne der FDP sind im Wesentlichen auf 20 400 ehemalige CDU-Wähler sowie auf 7900 Personen zurückzuführen, die 2013 ihre Stimme nicht abgegeben hatten. Darüber hinaus kamen 2600 Stimmen von ehemaligen SPD-Wählern und 1100 von der AfD hinzu. Die Wanderungsbilanz der AfD zeigt eine deutliche Wanderung von 5700 ehemaligen SPD-Wählern zur AfD. Neben den ehemaligen SPD-Wählenden trugen auch jeweils 2200 Personen, die vormals die CDU unterstützt oder sonstige Parteien gewählt hatten, zu den Zugewinnen der AfD bei. Auch von ehemaligen Nichtwählenden erhielt die AfD 3300 Stimmen, lediglich an die FDP verlor sie 1100 Stimmen. Red