Stadt will mehr Zahnuntersuchungen
Aktuell werden nur 12 500 Kinder in Kitas und Schulen untersucht — 2012 waren es 25 000. Kooperation mit Uni-Klinik?
Die Stadt will zukünftig wieder mehr Zahnuntersuchungen bei Kita- und Grundschulkindern durchführen — oder durchführen lassen. Das kündigte Gesundheitsdezernent Andreas Meyer-Falcke gestern im Gesundheitsausschuss auf Anfrage der Linken an. „Wir arbeiten aktuell daran, das Zusammenspiel der Gruppen-, Individual- und Intensivprophylaxe auch unter Beteiligung der Uni-Zahnklinik in Düsseldorf auszubauen“, sagte er. Allerdings wurden die entsprechenden Gespräche mit der Uni-Klinik noch nicht aufgenommen, weshalb konkretere Ergebnisse nicht so bald zu erwarten sind.
Dabei besteht zweifellos Handlungsbedarf. In den letzten Jahren nämlich ist die Zahl der „aufsuchenden Vorsorgeuntersuchungen“ (wenn Zahnärzte in Kitas und Schulen zu Reihenuntersuchungen gehen) drastisch zurückgegangen. Laut Gesundheitsamt von etwa 25 000 Untersuchungen 2012 auf zuletzt 12 500.
Das liegt vor allem daran, dass nicht mehr vier, sondern nur noch zwei Zahnmediziner in Diensten der Stadt den Kindern in den Mund schauen. Meyer-Falcke: „Wir streben auch aufgrund der steigenden Bevölkerungszahl an, die Versorgung der Kinder und Jugendlichen auszubauen.“ Offen ist, ob dies durch städtisch beschäftigte Ärzte oder Mediziner der Uni-Klinik geschehe.
Besonderen Wert legt das Gesundheitsamt auf Zahn-Prophylaxe in sozial belasteten Stadtteilen. Dafür hat man das Stadtgebiet in fünf Sozialräume eingeteilt — von Kategorie 1 (unproblematisch) bis 5 (prekär). Dennoch gibt es auch in den sozial schwächeren Vierteln (Räume 3-5) Mängel: von den Kita-Kindern werden dort zwar noch 66 Prozent untersucht, 34 Prozent aber eben nicht. An Grundschulen werden nur 54 Prozent der Kinder von einem in die Schule kommenden Zahnarzt begutachtet, 46 Prozent nicht. Immerhin: In den Sozialräumen 3-5 liegt die Untersuchungsquote an Grundschulen bei 90 Prozent.
Neben den klassischen Kindergarten- oder Schulbesuchen konnten etliche niedergelassene Zahnärzte für Patenschaften für einzelne Grundschulklassen gewonnen werden, die dann einmal im Jahr in der Praxis auflaufen. Gut ankommt schließlich die vorbeugende Applikation von Fluoridlack, die 18 Prophylaxe-Assistenten vornehmen (16 finanzieren die Krankenkassen, zwei die Stadt).