Stadt will Parken um 20 Cent pro Stunde teurer machen

Ab dem 1. Januar soll das Abstellen von Autos an Parkscheinauto- maten überall im Stadtgebiet kostspieliger werden.

Düsseldorf. 30 000 öffentliche Parkplätze gibt es in der Innenstadt, im gesamten Stadtgebiet stehen 500 Parkscheinautomaten, an denen die Bürger ihren Obolus fürs Parken entrichten können. Mit Beginn des neuen Jahres sollen die Gebühren für eine Stunde Parken um 20 Cent erhöht werden: in der Innenstadt auf dann 1,70 Euro (Zone 1), im Übergangsgebiet mit Stadtteilen wie Oberkassel oder Derendorf auf 1,20 Euro (Zone 2) und in den äußeren Stadtteilen wie Gerresheim auf 70 Cent (Zone 3).

Es bleibt bei der „happy hour“ morgens zwischen 9 und 11 Uhr, in der die Gebühren halbiert sind. Abends ab 18 Uhr und samstags ab 16 Uhr ist das Parken ohnehin umsonst (außer Medienhafen), dann können Kunden die Öffnungszeiten des Handels bis 20 Uhr und länger ausnutzen.

„Wir halten das für eine moderate Erhöhung“, sagte Verkehrsdezernent Stephan Keller bei der gestrigen Vorstellung der Pläne, die der Stadtrat allerdings noch absegnen muss. Man habe gestiegene Kosten für Beschaffung, Wartung und Betrieb der Parkscheinautomaten. „Und mit diesem Schritt bleibt das Parken für die Besucher der Landeshauptstadt immer noch attraktiv.“ Düsseldorf bleibe selbst mit der Erhöhung günstiger als vergleichbare Städte, Essen etwa liege bereits seit Jahresbeginn bei 1,70 Euro (siehe Kasten).

Zudem klafft laut Keller die Schere zwischen öffentlichen und privaten Anbietern von Parkraum immer mehr auseinander. So koste die Stunde Parken in den Schadow-Arkaden 2,50 Euro, im Sevens 2,80 und in der Trinkaus-Garage drei Euro. „Der Durchschnittspreis der Parkhäuser liegt bei 2,20 Euro“, sagt Fachdezernent Keller. Insgesamt gibt es in der City 20 000 private Stellplätze.

Die Parkeinnahmen der Stadt sind gesunken, von 5,4 auf zuletzt 5,1 Millionen Euro (2010). Die letzte Änderung gab es 2000 — als Senkung. Die Erhöhung soll nun 600 000 Euro in die Kasse spülen.

Angesichts dieser Fakten bleibt beim Einzelhandelsverband der Aufschrei aus. Man befürchtet wohl nicht, dass Kunden vergrault werden. „Das ist eine moderate Anpassung“, sagt Geschäftsführerin Waltraud Loose. Es werde wohl eher ein Inflationsausgleich vorgenommen. Die Händler hätten zudem ein Interesse daran, dass das Parken nicht allzu preiswert sei. „Sonst wird ein Parkplatz nicht für den nächsten Kunden freigemacht.“

Unter dem Strich also dürfte die Erhöhung nicht zum Politskandal taugen. Einzig der Umstand, dass die Außenbezirke prozentual viel stärker belastet werden, dürfte eine Anmerkung wert sein.