Stadtbezirk 3 in Düsseldorf BV 3 will vor allem Plätze neu gestalten
Düsseldorf · Die Bezirkspolitiker haben auch Pläne für den Radverkehr und wissen um den Parkdruck in den Vierteln.
Der Stadtbezirk mit den meisten Einwohnern in Düsseldorf hat 2022 mit dem neuen Regionalhalt in Bilk und diversen eröffneten Mobilitätsstationen positive Akzente für die Verkehrswende gesetzt. Doch auch im neuen Jahr stehen für die Lokalpolitiker wichtige Projekte und Weichenstellungen an.
Plätze
Die Umgestaltungen der Plätze stehen bei den Bezirksvertretern mit ganz oben auf den Listen. Der Kirchplatz etwa soll entgegen der ersten Pläne schon 2024 umgestaltet werden, weshalb die Politik bald gefragt sein wird. „Da sind wir schon im Dialog und werden den noch intensivieren“, sagt Thorsten Graeßner für die Fraktion der Grünen. Marko Siegesmund, Fraktionssprecher der SPD, kündigt an, dass dieses Jahr die Umsetzung eines neuen Kinderspielplatzes auf dem Kirchplatz beschlossen wird: „Zusätzlich möchten wir prüfen lassen, ob sich noch Spielmöglichkeiten für Jugendliche an dem Standort unterbringen lassen können.“
Doch auch andernorts soll es Veränderungen geben. Graeßner teilt mit: „Wir wollen uns im neuen Jahr – abgesehen vom Kirchplatz – vermehrt um unsere Plätze kümmern. Im Fokus werden hier zunächst der Bertha-von-Suttner-Platz und das Quartier rund um den Mintropplatz stehen.“ Anträge für die Sitzung der Bezirksvertretung 3 im März seien in der Vorbereitung. Für eine Verbesserung der Situation rund um den Mintropplatz muss für die SPD 2023 endlich eine Bürgerbeteiligung stattfinden, die es coronabedingt von der Verwaltung noch nicht gegeben hat. Siegesmund sagt: „Es ist schon einiges an Initiativen am Mintropplatz gelaufen. Nun muss die Stadt zeigen, dass sie ihre kleinen Plätze nicht vergisst.“ Wichtig für die SPD ist zudem, dass der Kleinkinderbereich auf dem Fürstenplatz eine Beschattung bekommt, der Schutz vor der Sonne reiche trotz vieler Bäume nicht aus. „Da wollen wir neue Wege ausprobieren, die sich möglicherweise auf andere Standorte übertragen lassen“, sagt Siegesmund.
Friedrichstraße
Im Fokus stehen im neuen Jahr auch langwierige Baustellen – wie zum Beispiel der Umbau der Friedrichstraße und Elisabethstraße. „Gerade in der Friedrichstraße sind die Langfristplanung und die Perspektive sehr wichtig“, sagt Jan Feldmann von der FDP. Er erinnert auch direkt daran, dass es mit dem Fahrradturm am Bilker Bahnhof weitergehen muss. Dort wurden im vergangenen Jahr die Bauarbeiten abgebrochen. Michael Driesch (Linke) wirbt weiterhin dafür, aus der Friedrichstraße auf gesamter Länge eine Fußgängerzone zu machen. Der Vorschlag von Bezirksbürgermeister Dietmar Wolf (Grüne) im vergangenen Jahr, aus der Friedrichstraße im nördlichen Teil zwischen Herzogstraße und Graf-Adolf-Platz eine Fußgängerzone zu machen, geht ihm nicht weit genug. „Perspektivisch betrachte ich auch die Lorettostraße und die Bilker Allee als zukünftige Fußgängerzonen, die mit einer ansprechenden Umgestaltung an Attraktivität gewinnen können“, sagt Driesch.
Parken
„2023 werde ich mich um den immer weiter steigenden Parkdruck kümmern. Dies ist für Bürgerinnen und Bürger, die auf ein Auto angewiesen sind, ein immer größeres Problem – und auch die Unternehmer in unserem Bezirk sind hiervon hart betroffen“, sagt Jan Feldmann (FDP) zu den Parkschwierigkeiten in den Vierteln. Zu der Suche nach einer Lösung für den ruhenden Verkehr sagt Sylvia Laflör (CDU): „Eine Lösung könnten hier Quartiersgaragen darstellen; aus der Stellplatzablöse stehen für den Stadtbezirk 3 rund 1,5 Millionen Euro zur Verfügung.“ Des Weiteren will sich die Union dafür einsetzen, dass die Verwaltung bestehende Parkflächen auf die Möglichkeit einer temporären oder Mehrfachnutzung hin überprüft und dass sie verstärkt auf Discounter zugeht, damit Anwohner deren Parkplätze nutzen können. „Hier müssen wir unbedingt vorankommen. Erhöhte Parkgebühren lösen das Problem nicht“, sagt Laflör.
Verkehr
Die Grünen nehmen unverändert den Radverkehr in den Blick, wie die weitere Freigabe aller Einbahnstraßen als Zweirichtungsradwege – eine Planung seitens der Verwaltung soll im Laufe 2023 präsentiert werden – und die Verkehrsführung auf der Neusser Straße. Die SPD erwartet zur Verbesserung des Radverkehrs eine zügige Planung und Vorstellung der Ergebnisse für die erste Fahrradzone rund um die Kirchfeldstraße. Der Beschluss sei im Frühjahr zwei Jahre her. Zusätzlich soll die Antoniusstraße, die im Bezirk als Pilotprojekt ausgesucht wurde, zur Spielstraße umgewandelt werden. Aus Sicht der SPD müssen auch die Vorteile des neuen „Rheintakt“ der Rheinbahn sichtbar werden, damit der ÖPNV mehr genutzt wird. Es sei vor allem wichtig, dezidiert darzustellen, dass zum Beispiel für die Menschen in Volmerswerth und in Nähe der Universität keine Verschlechterungen bei den Verbindungen geplant sind.
Kultur & Jugend
Die Bezirksvertretung 3 hat 2022 dafür gesorgt, dass die drei Florabars in den nächsten Jahren wieder öffnen können. Die Vorbereitungen für die notwendig gewordenen Komplettsanierungen laufen. „Danach gilt es, geeignete Pächter zu finden, damit der Betrieb so schnell wie möglich wieder aufgenommen werden kann“, sagt Sylvia Laflör (CDU). Für die Grünen bleibt wichtig, dass die Bars nur mit einem Kulturprogramm betrieben werden dürfen.
Auch der Reinraum wird die Bezirksvertreter 2023 beschäftigen. Nach mehreren bewilligten Zuschüssen für die Sanierung passierte von der Verwaltung wenig, sodass zur Problemlösung nun ein zweites Gespräch zeitnah geplant ist, „damit es dieses Jahr endlich losgehen sollte mit der Sanierung“, verrät Marko Siegesmund (SPD). Die Lokalpolitiker wollen weiter neue Kulturorte schaffen, die Toiletten unter dem Kirchplatz sollen etwa dafür überprüft werden.
Die SPD hofft außerdem darauf, dass die Suche nach einem Standort für einen Abenteuerspielplatz im Stadtbezirk abgeschlossen wird, damit dann die Planungen konkreter werden können.