Stadtteilkompass: Alle Angebote auf einen Blick
Zweite Auflage für den Stadtteilkompass. Bürger wünschen sich mehr Aufenthaltsqualität.
Düsseldorf. Der Stadtteilkompass Wersten, den die Stiftung „Mit Herz und Hand“ vor gut fünf Jahren herausgegeben hat, war ein voller Erfolg. 7500 Exemplare wurden damals gedruckt, und die waren schnell vergriffen. Denn wo sonst hielt man quasi sämtliche Anlaufstellen im Stadtteil vom Kindergarten bis zum Seniorentreff, von den Kirchen bis zu allen Vereinen in einer Hand?
Jetzt gibt es eine Neuauflage, die am Montag gemeinsam mit Sozialdezernent Burkhard Hintzsche vorgestellt wurde. Diese hat nicht nur mit 14 000 Exemplaren eine fast doppelt so große Auflage, ist mit 64 Seiten fast doppelt so dick und listet mit 585 Angeboten und 170 Adressen die Angebote viel detaillierter auf. Möglich wurde das durch die finanzielle Unterstützung aus dem Landesprojekt „Soziale Stadt“ und Zuschüssen der Stadt.
Zu entdecken gibt es einiges. Wer beispielsweise weiß schon, dass es eine „Benden Band“ gibt, deren Schwerpunkt hauptsächlich auf der neuen geistlichen Musik für Kinder und Jugendliche liegt? Oder dass es im Stadtteil 50 Sportangebote gibt, vom Fußball über Schwimmen und Wassergymnastik (in der Schule am Massenberger Kamp), Eltern-Kindturnen, Reiten bis zum Angeln. „Auch das kulturelle Angebot im Stadtteil ist riesig“, sagt Stiftungsvorsitzender Klaus Lorenz, „man muss es nur entsprechend bekannt manchen.“
Das soll der Stadtteilkompass bewirken. Und weil sich ständig etwas ändert, rechnet Lorenz damit, dass in drei Jahren die dritte Auflage fällig wird. Auch schwebt ihm vor, in komprimierter Form eine mehrsprachige Ausgabe herzustellen. Unterstützung gibt es von der Stadt: „Schließlich leben in Wersten Menschen aus 26 Nationen, allein in Wersten Südost beträgt der Ausländeranteil 30 Prozent“, sagt Hintzsche.
Ein ähnliches Engagement von der Stadt würde sich auch die Werbegemeinschaft „Wir in Wersten“ wünschen. Wenige Tage vor der Vorstellung der neuen Broschüre hatte Werstens SPD zu einer Diskussionsrunde im Blumenladen Jaegeler zum Einkaufen auf der Kölner Landstraße geladen. Mit dabei Sven Schulte von der Industrie- und Handelskammer und Stadtplanerin Elisabeth Bach. Den Werstener Brachenmix hält Schulte für gut, zumal sich abzeichnet, dass mit DM wieder ein Drogeriemarkt an die Ecke Mergelgasse/Kölner Landstraße kommt.
Kaufleute und Bürger sehen manches weniger optimistisch. Denn zum Wohlfühlen fehlen auf der Straße die Sitzmöglichkeiten. „Und wenn wir Geschäftsleute Bänke vor die Tür stellen, müssen wir sie immer wieder hereinholen — hier könnte uns die Stadt mehr helfen“, klagt Buchhändlerin Brigitte Menn. Dabei ist der Bedarf durchaus da. „Beim ersten Sonnenstrahl knubbeln sich vor dem Eiscafé und den Bäckereien die Menschen“, weiß Werbegemeinschaftsvorsitzender Michael Makoschey.