Andenken Gedenkstele erinnert an Zwangsarbeitslager in Düsseldorf
Düsseldorf · 35 000 Menschen wurden im Zweiten Weltkrieg zur Arbeit gezwungen. Eine Stele in Derendorf erinnert nun an ihr Schicksal.
Während des Zweiten Weltkrieges wurden mehr als 35 000 Menschen gegen ihren Willen zur Zwangsarbeit nach Düsseldorf verschleppt. 1944 machten sie etwa zehn Prozent der Bevölkerung der Stadt aus. Stellvertretend für diese Opfergruppe wurde jetzt am Standort des ehemaligen "Lagers Bahnhof Derendorf an der Schinkelstraße" eine Gedenkstele enthüllt.
Der Betreiber dieses Lagers war die "Deutsche Reichsbahn", die die Lagerinsassen auf dem Gelände des Derendorfer Güterbahnhofs zur Wartung der Bahnanlagen, zu Rangierarbeiten und anderen handwerkliche Tätigkeiten einsetzte. Nachgewiesen sind insgesamt 110 Insassen aus Belgien, Frankreich, den Niederlanden, der Ukraine und Polen. 34 Niederländer fanden durch einen der letzten Luftangriffe auf Düsseldorf am 23. Januar 1945 in der nahegelegenen Franklinschule den Tod.
Die Stele wurde angeregt und finanziert durch die Bezirksvertretung 1 (Altstadt, Carlstadt, Stadtmitte, Pempelfort, Derendorf, Golzheim). "Es ist mir ein Herzensanliegen, dass wir heute - 73 Jahre nach Kriegsende - den Zwangsarbeitern, die hier nach Pempelfort verschleppt, zur Schwerstarbeit gezwungen und von denen viele zu Tode kamen, gedenken. Alle, die mit offenen Augen durch den Stadtteil spazieren, werden an das Schicksal dieser Menschen erinnert. Wissen statt Vergessen ist der Auftrag", erklärte Bezirksbürgermeisterin Spillner.
Zwangsarbeiter wurden in allen Bereichen der Düsseldorfer Wirtschaft eingesetzt, von den großen Konzernen über die Rheinbahn oder Handwerksbetriebe bis hin zur städtischen Verwaltung. Untergebracht waren sie zum Teil in KZ-ähnlichen Verhältnissen in über 400 Lagern und Unterkünften im gesamten Stadtgebiet.