Strengere Corona-Regeln Eine Sperrstunde für Düsseldorf
Düsseldorf. · Die Stadt gilt mit einer Inzidenz von 54,8 jetzt als Risikogebiet. In der Öffentlichkeit dürfen sich maximal fünf Personen treffen.Gastronomen müssen um 1 Uhr schließen, wogegen Altstadtwirte klagen wollen.
Die Stadt hat die Sieben-Tage-Inzidenz von 50 überschritten – am Montag lag der Wert bei 54,8. Damit gilt Düsseldorf als Corona-Risikogebiet. Nun greifen neue Regeln der landesweiten Corona-Schutzverordnung, zudem hat der Krisenstab der Stadt strengere Maßnahmen erlassen.
Gastronomie
Für Restaurants und Kneipen in Düsseldorf gilt nachts ab 1 Uhr eine Sperrstunde, meldete die Stadt. Alle Gastronomen müssen dann ihre Lokale schließen. Ansonsten bleiben die Abstandsregeln, Maskenpflicht und Kontaktformulare wie gewohnt bestehen. Auch auf Wochenmärkten gilt nun Maskenpflicht. Die Sprecherin der Altstadtwirte und Knoten-Wirtin Isa Fiedler spricht von einer Katastrophe. Sie halte die Gastronomie für den falschen Adressaten, private Feiern seien viel mehr als Verursacher für höhere Infektionszahlen zu sehen. So habe es nur in sehr wenigen Fällen Kontaktverfolgung in Düsseldorf gegeben, nachdem sich Infizierte in gastronomischen Betrieben aufgehalten hätten. Die Stadt hatte hier von sieben Fällen gesprochen. Vor allem die Kneipen in der Altstadt würden mit der Sperrstunde hart getroffen, da viele von ihnen normalerweise erst spät voll würden und bis 5 Uhr geöffnet hätten. Fiedler: „Ich bin entsetzt.“
Personengruppen
Es dürfen sich nur noch fünf Personen aus unterschiedlichen Haushalten im öffentlichen Raum treffen. Veranstaltungen mit mehr als 500 Personen im Freien und 250 in geschlossenen Räumen sind untersagt. Bei privaten Feiern im öffentlichen Raum sind maximal 25 Teilnehmer gestattet, so auch bei Trauungen und Trauerfeiern. So schreibt es die Corona-Schutzverordnung in NRW vor. In öffentlichen Gebäuden – dazu gehören auch Schulen und Kitas – gilt wieder Maskenpflicht.
Dauer
Die Maßnahmen gelten zunächst für zwei Wochen und sollen dazu dienen, Infektionsketten zu zerschlagen und die Ausbreitung des Coronavirus so gering wie möglich zu halten, hieß es dazu aus dem Krisenstab.
Reisen
Da die Stadt nun als Risikogebiet gilt, ist die Reisefreiheit der Düsseldorfer stärker eingeschränkt. In Bundesländern, in denen es ein Beherbergungsverbot gibt, dürfen sie also nicht in Hotels einchecken. Ausnahme: Man verfügt über einen negativen Corona-Test, der nicht älter ist als 48 Stunden. So ist es unter anderem in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin und Niedersachsen. In NRW selbst wird das Verbot bislang nicht angewendet.
Corona-Tests
Es ist zu unterscheiden zwischen präventiven Tests oder im akuten Fall, wenn jemand Symptome zeigt. Vorsorgliche Tests bietet das Labor Zotz/Klimas an der Immermannstraße 65d an. Wer sich hier vorsorglich testen lässt, muss die Kosten von 75 Euro selbst tragen. Am Centogene-Testzentrum am Flughafen können sich Fluggäste, aber auch jeder andere für 59 Euro testen lassen. Das Ergebnis gibt es in der Regel nach 24 Stunden. Am Flughafen gibt es zudem das Testcenter von Landesregierung und den Kassenärztlichen Vereinigungen Nordrhein und Westfalen-Lippe. Hier können sich Flugreisende kostenlos testen lassen, wenn sie aus Risikogebieten zurückkehren. Anders sollen sich Personen verhalten, die Corona-Symptome wie Husten oder Fieber zeigen. Zu empfehlen ist zunächst immer ein Anruf beim Hausarzt. Zudem sind Tests im Abstrichzentrum an der Mitsubishi Electric Halle möglich. Hier muss in jedem Fall ein Termin unter der Hotline 0211/8996090 vereinbart werden. Einen kostenlosen Test bei den städtischen Einrichtungen bekommen auch Reiserückkehrer aus Risikogebieten, Beschäftigte in Kitas und Schulen und enge Kontaktpersonen von Corona-Infizierten.