Studenten entwickeln Ideen für eine Stadt der Zukunft
Eine preisgekrönte Idee sieht eine zweite Etage über Straßen und Wegen vor.
Düsseldorf. Stellen Sie sich vor, Sie bummeln in luftiger Höhe über Düsseldorfs Innenstadt, besuchen ein Café, das sich hoch oben befindet, kommen über Brücken von Gebäude zu Gebäude an Spielplätzen, Sportanlagen, Gemüsegärten und Blumenwiesen vorbei, die zum Teil auf Dächern entstanden sind. Tief unter Ihnen, auf der Bismarck-, Charlotten- oder Friedrich-Ebert-Straße, fahren Elektro-Autos, aus ehemaligen Verkehrswegen sind Grünflächen geworden.
Mit ihrer Vision von einer Stadt der Zukunft hat Architektur-Studentin Sandra Glados (39) von der Fachhochschule beim Wettbewerb „Neue Ideen für die Düsseldorfer Innenstadt“ einen Anerkennungspreis gewonnen. Dazu aufgerufen hatte das Schlaun-Forum (siehe Kasten). Im Haus der Universität wurden am Dienstag die prämierten Entwürfe vorgestellt. In Düsseldorf ging es darum, Pläne für eine städtebauliche Entwicklung der Innenstadt zu entwerfen, die den Bedürfnissen einer wachsenden Bevölkerung und Wirtschaft Rechnung tragen.
Unter anderem lautete die Aufgabenstellung, ein Fahrrad- und Fußwegenetz in die umliegenden Quartiere, insbesondere zu den Zielen Berliner Allee/Kö/ Kö-Bogen/Altstadt/Rhein zu entwickeln und eine attraktive Verbindung des Hauptbahnhofs mit der Innenstadt bis zur Kö und zum Rhein zu schaffen. Das Gebiet, für das es eine Planung zu erstellen galt, befindet sich zwischen der Klosterstraße im Norden, dem Hauptbahnhof im Osten, der Graf-Adolf-Straße im Süden und der Berliner Allee im Westen. Insgesamt wurden 59 architektonische und städtebauliche Entwürfe eingereicht, von denen schließlich neun mit Geldprämien in Höhe von 2500 und 1200 Euro belohnt wurden.
Auch die Architektur-Studentinnen Jenny van Essen (25) und Ina Bart (28) gehörten mit ihrem gemeinsamen Wettbewerbsbeitrag zu den Preisträgern. Ihr Vorschlag beinhaltet eine attraktivere Gestaltung des Hauptbahnhof-Vorplatzes mit einer Ausweitung in Richtung Bismarckstraße. Die Immermannstraße wird nach diesen Plänen mit Grünflächen bis zum Nebeneingang des Hauptbahnhofs verlängert und Teil einer direkten Verbindung mit der City.
Planungsdezernent Gregor Bonin war voll des Lobes für die ausgezeichneten Wettbewerbsbeiträge. Er kündigte an, die gemachten Vorschläge in einen Ideen-Katalog für die künftige städtebauliche Zukunft der Landeshauptstadt einfließen zu lassen. Noch bis Samstag können die prämierten Pläne auf Schautafeln im Haus der Universität am Schadowplatz 14 von jedermann von 10 bis 18 Uhr begutachtet werden. Die Preisverleihung findet am 1. Juni dieses Jahres im Erbdrostenhog in Münster statt. Dann werden auch wieder die Düsseldorfer Preisträgerinnen Sandra Glados, Jenny van Essen und Ina Bart dabei sein.