Studie: Düsseldorf punktet als Shopping-Stadt

In der bundesweiten Befragung „Vitale Innenstädte“ wird auch Kritik laut — wegen zu wenig Parkplätzen und dem gastronomischen Angebot.

Foto: Stefan Arend

Düsseldorf. Der typische Besucher der Düsseldorfer Innenstadt ist eher weiblich, 43 Jahre alt, reist mit öffentlichen Verkehrsmitteln an, betritt drei bis fünf Modeboutiquen und verweilt mehr als zwei Stunden. Das geht aus der bundesweiten Befragung „Vitale Innenstädte“ des Instituts für Handelsforschung (IFA) Köln hervor. 121 Städte nahmen teil, befragt wurden insgesamt 58 249 Frauen und Männer.

Düsseldorf erhielt die Schulnote 2,5. Allerdings punkteten nicht alle Bereiche gleichermaßen: Bekam das Angebot an Bekleidungsgeschäften die besten Noten, so lag Düsseldorf bei der Frage nach Zufriedenheit mit dem gastronomischen Angebot (Cafés, Restaurants) unter dem Durchschnitt. In diesem Punkt schnitten Vergleichsstädte besser ab.

Positiv bewertet wird die Erreichbarkeit der Düsseldorfer Innenstadt durch den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). 75 Prozent der Befragten bewerteten ihn mindestens mit der Note „gut“. Samstags kommen indes mehr Besucher mit dem Auto. Und von den Autofahrern gibt es wenig Lob: Nur 35 Prozent bescheinigten der Düsseldorfer City eine gute Erreichbarkeit. Noch negativer wird die Park-Situation beschrieben. 80 Prozent der Befragten gaben der Stadt hierfür schlechte Noten.

„Bei den Faktoren Begrünung und Gastronomie hat Düsseldorf noch etwas Luft nach oben“, sagt Rainer Gallus, Geschäftsführer des Handelsverbandes NRW - Rheinland. Durch die Kooperation dieses Verbandes mit den innenstädtischen Werbegemeinschaften (IG Königsallee, City-Ring Schadowstraße und Altstadtgemeinschaft) kam die Beteiligung Düsseldorfs an der Studie zustande. Aufgrund des ansonsten breit gefächerten Angebots sei Düsseldorf aber insgesamt eine gern besuchte Stadt.

Mit der baulichen Weiterentwicklung der Innenstadt an der Schadowstraße und am Nordende der Königsallee soll Düsseldorf noch weiter an Attraktivität gewinnen. „Ich sehe eine positive Perspektive aufgrund der Rückgewinnung des öffentlichen Raumes“, sagt Planungsdezernentin Cornelia Zuschke. Wünschenswert sei noch mehr Aufenthaltsqualität. Ein prägnantes Beispiel sei die Schadowstraße, deren zum Kö-Bogen führendes Ende Fußgängerzone werden soll. Dafür sollen bunte Bänke her und Barrierefreiheit, damit sich auch Senioren gut durch die Stadt bewegen können.

Die Schadowstraße war lange Sorgenkind bei der Stadtentwicklung insbesondere durch die vielen Baustellen, die allerdings bis 2020 fort sein sollen. „Wir zahlen nicht erst in zwei Jahren Miete, sondern schon jetzt“, pointiert Thomas Görner, Sprecher City-Ring Schadowstraße und Geschäftsführer von Foto Koch, die aktuelle Situation. Durch die Baustellen sei man arg gebeutelt worden. Gleichzeitig gebe es aber einen Silberstreifen am Horizont. In diesem Jahr hätten 14 neue Geschäfte an der Schadowstraße neu eröffnet oder wollen Anfang kommenden Jahres ihre Türen öffnen.

Unterdessen gibt es bei der Weiterentwicklung des gastronomischen Angebots noch ein paar Fragezeichen. Vor allem an der Königsallee sind keine Verbesserungen zu erwarten. So sieht es jedenfalls Hans Meijers, Geschäftsführer der IG Königsallee. Er sei zwar froh über die Präsenz renommierter Mode-Marken wie Dior, doch angesichts der Mietpreise sei ein Zuzug von Cafés und Restaurants unwahrscheinlich. „Dafür haben wir von März bis Oktober den Terrassenbetrieb aufrecht“, betont Meijers. Die könnten von den Betrieben in Kö-Galerie oder Sevens bedient werden.