Stadtplanung Symposium möchte neue Impulse für den Blaugrünen Ring geben
Düsseldorf. · Die Bürgerveranstaltung in der Aula der Kunstakademie stellte am Freitag nochmals das Projekt vor und zeigte mögliche Lösungen auf.
Große stadtplanerische Projekte gegen die Bevölkerung durchsetzen zu wollen, erwies sich in der Vergangenheit immer wieder als der falsche Weg. Daher ist für die Stadt bei ihrem Bestreben, die Innenstadt mit ihren Kulturbauten besser zu vernetzen, zeitgleich aber auch die Aufenthaltsqualität der Orte zu steigern, die Beteiligung der Bürger unerlässlich. Deswegen ist bei dem Prozess, der unter dem Schlagwort „Blaugrüner Ring“, Hofgarten, Kultur- und Kunstorte und Rheinufer lebenswerter und besser erreichbar machen möchte, ein Mitwirken der Bürger nicht nur möglich, sondern auch erwünscht. Neben verschiedenen Formaten, wie Führungen oder Workshops, war hier vor allem die Internetseite („blaugruener-ring.de“) im Fokus. Dort können auf einem virtuellen Stadtplan Anmerkungen hinterlegt und mögliche Wege und Problemzonen markiert werden. Bis jetzt wurden 3500 Eingaben verzeichnet. Die Besucherzahlen von 40 000 auf der Seite zeugten von einer großen Resonanz, so die Stadt.
Nun lud man zu einem „Symposium Blaugrüner Ring“ in der Aula der Kunstakademie ein, um einerseits weitere Impulse durch Vorträge zu setzen, aber auch um Bürger vor Ort die Möglichkeit zu geben, sich zu ihren Vorstellungen und Wünschen zu äußern. Dies sowohl schriftlich auf Tafeln, die den jeweiligen Fokuspunkten, wie etwa dem Ehrenhof oder dem Grabbeplatz zugeordnet waren als auch in mündlichem Diskurs.
Zunächst stellten Oberbügermeister Thomas Geisel und Dezernentin Cornelia Zuschke die Konzeption des Verfahrens vor, bei dem mittels eines Wettbewerbs namhafte Planungsbüros einbezogen werden sollen. Hierbei wurde auch darauf verwiesen, dass es die Möglichkeit gäbe, sich als Bürger-Vertreter für Preisgericht des Wettbewerbs zu bewerben. (Anmeldungen sind ab sofort möglich unter beteiligung-buergervertreter@duesseldorf.de).
Bei dem Symposium folgten nebst musikalischer Einstimmung und angeregten Gesprächen, auch abseits der Bühne, zunächst zwei Vorträge. Lisa Müller vom renommierten Büro Gehl in Kopenhagen zeigte positive Beispiele für gelungene Umgestaltungen von öffentlichen Räumen auf. Etwa durch den Bau von Fußgängerbereichen und Radwegen. Bei diesen Projekten stünden die Menschen und ihre Bedürfnisse im Vordergrund, das Bauen und Gestalten sei nur eine Konsequenz vorheriger Analysen, die sich auf den Menschen fokussieren. Hier lohne ein Blick nach Kopenhagen oder auch etwa New York, wo die Fußgänger den Times Square erobern.
Boris Sieverts wiederum ließ in seinem Vortrag nach einigen Ausflügen in Brachlandschaften, etwa in Köln, den Blick auf Düsseldorfs Hofgarten richten – hier insbesondere auf Wege, die durch Auto-Schneisen zerschnitten werden. Zudem gebe es viele Fälle, wo Museen oder anderen kulturelle Gebäude keinen wirklichen Bezug zu ihrer Umgebung herstellen könnten.
Im Anschluss gab es ausgiebig Raum für Austausch mit den bis zu 200 Besuchern des Symposiums.