Düsseldorf Taxi-Preise: Bilanz ist durchwachsen
Die vor einem Jahr erhöhten Tarife schrecken manchen Fahrgast ab. Taxi-Unternehmen und Stadt lehnen eine Änderung aber ab.
Düsseldorf. Vor einem Jahr wurden in Düsseldorf neue Taxitarife eingeführt. Damit wurde das in der Landeshauptstadt im Vergleich ohnehin schon teure Taxifahren noch ein bisschen teurer: Zwar sank der Grundpreis von 5,50 auf 4,50 Euro. Aber dafür kostet nun jeder Kilometer 2,20 statt 1,90 — ein Aufschlag von immerhin gut 15 Prozent.
Die von der Stadt auf Antrag der Taxi-Verbände neue Tarifstruktur stößt erwartungsgemäß nicht überall auf Akzeptanz. Neulich beantragte eine Pempelforterin im städtischen Beschwerdeausschuss die Wiedereinführung eines fixen Kurzstreckentarifs oder des 2008 abgeschafften Winketarifs, bei dem ebenfalls die ersten beiden Kilometer preisgünstig waren: 3,20 Euro inklusive Grundpreis.
„Wenn ich jetzt nur von der Sternstraße zur Ratinger Straße will, kostet diese Ministrecke direkt acht Euro, wenn das Taxi nur langsam durchkommt“, wetterte die Dame. Und zu Fuß durch den Hofgarten gehen, nein, das komme auch nicht in Frage, „Sie wissen ja, wegen so mancher Überfälle speziell auf ältere Frauen“. Doch die Stadt winkte ungerührt ab: „Eine Anpassung des aktuellen Tarifs ist derzeit nicht geplant“, hieß es in der Antwort der Verwaltung auf die Beschwerde.
Ob die höheren Fahrpreise wirklich im Sinne der Taxifahrer selbst sind, lässt sich eindeutig noch nicht sagen. „Die Anpassung war schlicht unumgänglich, schon wegen des neuen Mindestlohnes und der Nachtzuschläge“, sagt Hans Becker, Geschäftsführer von „Rhein Taxi“, das für 40 selbstständige Taxiunternehmen mit 150 Autos steht, „bei den Fahrgästen stößt das auch auf Verständnis“.
Auch Dennis Klusmeier, der Vorsitzende der Düsseldorfer Taxi-Genossenschaft, ist überzeugt: „Die neuen Tarife sind angemessen.“ Er sagt aber auch: „Der Kunde akzeptiert sie leider nicht immer.“ Heißt: Manchem ist es nunmehr endgültig zu teuer geworden, sich im Taxi kutschieren zu lassen.
Und das bekommen natürlich als erstes die Taxifahrer zu spüren, zumal Experten seit Jahren darauf hinweisen, dass es in Düsseldorf deutlich zu viele Taxi-Konzessionen gibt.
Dennoch: Sowohl Klusmeier als auch Becker sagen, dass ihnen noch immer die Mietwagen-Konkurrenz ebenso wie die App „My Taxi“ weitaus größere Sorgen machten: „Da wird der Tarif bewusst unterlaufen, da werden Kunden mit Geld gelockt, da läuft ein Verdrängungswettbewerb, trotz aller gerichtlichen Verbote“, sagt der Rhein-Taxi-Geschäftsführer.
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