Kultur Tipps für die Kunstpunkte am Wochenende in Düsseldorf
Düsseldorf · Der Run auf die Kunst in den privaten und öffentlichen Ateliers kann beginnen. Schon am Freitagabend geht es los. Maler, Bildhauer und Fotografen freuen sich auf den Besuch.
Die Kunstpunkte sind zum Selbstläufer geworden. Sie bieten den Besuchern die Chance, in Hinterhöfe und Ladenlokale zu spazieren und das authentische Milieu der Kreativen wahrzunehmen. Gleichzeitig können die Gäste mit den Künstlern sprechen, nach der Technik, dem Inhalt und natürlich auch nach dem Preis fragen. 446 Maler, Bildhauer, Performer und Fotografen aus Düsseldorf sowie 76 Gäste machen mit, die Hälfte davon steht an diesem Wochenende Gewehr bei Fuß. Die WZ gibt einige Empfehlungen.
Tanz im Bunker Den Auftakt machen am Freitag die Off-Räume. Hier sollte man ab 18 Uhr den Besuch in der Betonbox, im ehemaligen Hochbunker auf der Münsterstraße 500 in Rath nicht verpassen. Vom Eingang im Erdgeschoss durchs Treppenhaus bis unter das Dach finden Performances statt. Mit Gesang wird die Musikerin und Organisatorin der Veranstaltung, Susanne Hille, die Akteure einführen. Vielleicht wird dabei Britta Lieberknecht sogar ihre Lieblingsnummer präsentieren und über Tisch und Stühle hinweg sich bewegen.
Kunst, die von der Decke hängt Eine Stunde später, also am Freitag ab 19 Uhr lädt der Kurator Wilko Austermann ins Untergeschoss des Hotels Friends an der Worringer Straße 94-96. Sein Motto sind die von der Decke baumelnden Skulpturen. Hier hat Kai Richter die Nase vorn. Er benutzt Schalungsträger, die beim Bau von Betondecken verwendet werden. Entstanden ist eine klassische, abstrakte Skulptur.
Grüne Idylle Die Kunstpunkte starten am Samstag um 14 Uhr. Viel Zeit sollte derjenige mitbringen, der die Idylle liebt. Ein paradiesisches Areal mit 8000 Quadratmeter Grün und Ateliers liegt fast schon versteckt hinter der Heidelbergerstraße 75b. Am besten erreichbar ist es von der Vennhauser Allee über Von Krügerstraße 29 ins Gelände. In diesem paradiesischen Areal des städtischen Gartenamts zeigt Rainer Knaust architektonische Modelle, Michaela Gottstein ausgefallenen Schmuck aus schwarzem Tantal. Ulrich Hassenpflug, von Haus aus Mathematiker und Sohn des berühmten Schmuckgestalters Peter Hassenpflug, beteiligt sich mit einem ganzen Skulpturenpark. Er hat Objekte bis zu sechs Meter Höhe im Freien aufgestellt.
Wer die Tochter eines sehr berühmten Künstlers besuchen will, die selbst künstlerisch tätig ist, sollte bei Simone Mack an der Cimbernstraße 18 in Oberkassel vorbeischauen. Sie hat sowohl eine musikalische wie eine künstlerische Ausbildung. Außerdem kann sie wunderbar erzählen über all die Dinge, die sie im Laufe ihres Lebens erlebt hat. In ihren Fotos und Skulpturen geht es um Verfremdungen und um neue Realitäten.
Spaziergang durch Flingern Wer lieber ein ganzes Viertel erwandern will, sollte sich in Flingern aufhalten, wo es eine besonders hohe Künstlerdichte etwa an der Ackerstraße gibt. Hier stellen der Fotograf Michael Jonas und der Grafiker und Collagen-Künstler Jochen Saueracker aus. Die Fotografin Renate Scherra (Ackerstraße 29a) zeigt ihre außergewöhnlichen analogen Fotoarbeiten. Sie erzeugt ihre authentischen Momentaufnahmen komplett ohne digitale Nachbearbeitung.
Fündig kann man auch auf der Birkenstraße werden, wo 15 Künstler in fünf Ateliers wirken, darunter die Video- und Medienproduzentin Gudrun Teich und die Malerin Gabriele Weide. Im BBK-Kunstforum an der Birkenstraße 47hat H.G. Neuse eine ganze Ausstellung von Freunden zusammengestellt, während er selbst mit dem Bildhauer Lothar Krüll und dem Maler Ovadja Alkara im Ballhaus im Nordpark gastiert.
Die Off-Szene eröffnet am Freitagabend, also vor den eigentlichen Kunstpunkten. Die Ateliers sind am Samstag von 14 bis 20 und Sonntag von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Flyer liegen überall aus. Vor den Eingängen hängen große Plakate.