Düsseldorf Tonhallen-Terrasse: Kaninchendisko unter Beschuss
Anwohner fühlt sich belästigt. Gastronom der Tonhalle soll 1000 Euro Strafe zahlen.
Düsseldorf. Die Strandpiraten waren mit ihrem Open-Air am Rheinufer die angesagte Partyreihe in Düsseldorf. Doch weil die rund 2000 Besucher regelmäßig einen Müllberg zurück ließen, setzten sich die DJs Oliver van Lin, Chico und Starskie als musikalische Freibeuter zur Ruhe. Stattdessen erfand das Trio die Kaninchendisko, die mit ebenso großem Erfolg auf der Tonhallen-Terrasse stattfindet. Doch auch dort gibt es Ärger, denn ein Anwohner der Inselstraße fühlt sich belästigt. Tonhallen-Gastronom Hans-Georg Heimanns soll nun 1000 Euro Buße zahlen.
Nicht zum ersten Mal wurde Heimanns zur Kasse gebeten. 500 Euro waren nach der ersten Beschwerde fällig. „Wir haben uns danach bei dem Herrn entschuldigt und ihn eingelade“, erklärte der Gastronom in der Verhandlung vor dem Amtsgericht. Man habe außerdem die Zeiten geändert. Statt um Mitternacht legen die DJs jetzt nur noch bis 22 Uhr auf. Die nächste Kaninchendisko ging auch ohne weitere Probleme über die Bühne.
Doch gleich auf der folgenden Veranstaltung war der Beschwerdeführer wieder genervt und rief das Ordnungsamt an. „Wohl weniger wegen der Lautstärke, sondern wegen den Bass-Gefühls“, vermutet Heimanns. Bereits gegen 19.30 Uhr sei das Ordnungsamt erstmals an der Tonhallen-Terrasse aufgetaucht. Da wurde die Lautstärke deutlich reduziert. Der zweite Einsatz der geballten Ordnungsmacht folgte um 22.03 Uhr — da hatten die DJs drei Minuten überzogen. Der Verstoß soll nun weitere 1000 Euro kosten.
Der lärmgeplagte Anwohner war zur Verhandlung nicht erschienen. Er soll beim nächsten Termin als Zeuge aussagen.