Topspiel gegen St. Pauli Fortunen machen Frieden mit Remis

Düsseldorf · Fortunas Trainer zeigt sich nach dem 1:1 gegen St. Pauli zufrieden. Sorgen bereiten die 20 Minuten nach der Pause.

Leonardo Koutris (l.), der eine ordentliche Partie spielte, klärt den Ball gegen St. Paulis Torjäger Guido Burgstaller.

Foto: Frederic Scheidemann

Das Publikum hatte schnell seinen Frieden mit dem 1:1 gemacht. Und die Fortuna-Fans unter den 15 000 Zuschauern hatten ja auch ihren Teil dazu beigetragen, dass die Düsseldorfer nach der Partie gegen Spitzenreiter FC St. Pauli nicht mit völlig leeren Händen dastanden. „Wir haben uns nach dem Rückstand wieder ins Spiel zurückgekämpft“, fasste Außenspieler Leonardo Koutris zusammen, „und die Fans haben uns dabei sehr gut unterstützt.“

Tatsächlich war die Atmosphäre eine völlig andere als beim Heimspiel zuvor gegen den 1. FC Heidenheim, als die Fortunen sich nach dem späten Siegtreffer der Gäste einiges an lautstarker Kritik hatten anhören müssen. Unermüdlich riefen die Treuesten der Treuen ihr „Fortuna, Fortuna“ Richtung Rasen. Und obwohl spielerisch noch immer einige Wünsche offen blieben, dankte es die Mannschaft mit viel Leidenschaft und Kampfgeist.

Trainer Christian Preußer zog ein positives Fazit

Nicht zuletzt deshalb zog der Trainer ein überwiegend positives Fazit. „Wir wollten unsere Leistung aus dem Darmstadt-Spiel bestätigen“, sagte Christian Preußer mit Blick auf den 3:1-Erfolg beim Tabellenzweiten SV Darmstadt 98 acht Tage zuvor. „Das ist uns gelungen, denn wir waren wieder mutig und präsent.“ Stimmt – wenn man einmal von den 20 Minuten nach der Pause absieht. Marcel Hartels Führungstreffer für den FC St. Pauli nur 65 Sekunden nach dem Wiederbeginn war ein Wirkungstreffer. Christoph Klarer hatte den Hamburger hinter seinem Rücken entwischen lassen, und auch die übrige Deckung – die in der ersten Hälfte durchweg einen starken Eindruck gemacht hatte – wirkte völlig unsortiert. Und sie blieb es eben diese rund 20 Minuten lang. Da hatte Fortuna fast alles vergessen, was sie vorher stark gemacht hatte. Doch der Unterschied zu den Wochen vor Darmstadt: Es fiel den Düsseldorfern diesmal wieder ein. Der prächtig herausgespielte Ausgleich, vorbereitet vom neben dem starken Tim Oberdorf besten Fortunen Emmanuel Iyoha und abgeschlossen von Rouwen Hennings, weckte die Lebensgeister wieder. „Nach der schwierigen Phase, die wir zuletzt hatten, haben wir vor dem Darmstadt-Spiel ein paar Dinge umgestellt“, erklärte Hennings. „Schon in Darmstadt hatten wir dann mehr Ballkontrolle und Chancen. Heute war es ein noch stärkerer Gegner, trotzdem haben wir es wieder gut gemacht.“ Und es funktionierte auch einmal eine Umstellung während des Spiels. Preußer brachte für den Gelb-Rot-gefährdeten Dragos Nedelcu Stürmer Kristoffer Peterson, stellte vom 5-3-2-System auf ein 4-3-3 um. „Wir hatten nach dem Rückstand das Gefühl, dass wir etwas verändern müssen“, sagte Preußer. Das Unternehmen klappte, führte zumindest zum Teilerfolg. Und mit dem konnten alle Beteiligten schnell ihren Frieden machen.