Verschollene Braunschweigerin schweigt weiter Totgeglaubte Frau: Fall bleibt ungeklärt
Die Braunschweigerin schweigt zu den Gründen ihres Verschwindens.
Düsseldorf. Ein Jahr nach dem plötzlichen Wiederauftauchen einer Jahrzehnte lang totgeglaubten Studentin aus Niedersachsen in Düsseldorf rechnet die Polizei nicht mehr mit der Aufklärung der Hintergründe. „Die Frau will und wird sich zu den Umständen nicht äußern“, sagte Sprecher Joachim Grande von der Polizei Braunschweig. „Warum war sie weg? Wie hat sie sich durchs Leben bewegt? Das bleibt offen“, meinte er.
Die Informatikstudentin war im Juli 1984 spurlos verschwunden. Die Polizei ging nach ergebnisloser Fahndung von einem Gewaltverbrechen aus. Am 24. September vergangenen Jahres dann die Überraschung: Als Polizisten in Düsseldorf einen Wohnungseinbruch aufnehmen, räumt die damals 55-jährige Mieterin den Beamten gegenüber ein, sie sei die vermisste Studentin aus Braunschweig. Ihr Motiv bleibt unklar, die Frau erklärt nur, sie wolle keinen Kontakt zu ihrer Familie haben. „Nach unserem aktuellen Stand hat sie weiterhin keinen Kontakt zu ihrer Mutter und ihrem Bruder“, sagt Polizeisprecher Grande.
Mit nachträglichem Ärger muss die Frau nicht mehr rechnen, obwohl es nach ihrem Auftauchen Nachforschungen wegen möglicher Schwarzarbeit gegen sie gab. „Ihr Verhalten war nicht strafrechtlich relevant, sie hat ja nicht einmal falsche Personalien angegeben“, sagt Grande. Auch bei der Staatsanwaltschaft Düsseldorf liegt nichts gegen die Frau vor, erklärte ein Sprecher. dpa