Düsseldorf Traditionshaus Mohnfeld verdoppelt Verkaufsräume

Das Fachgeschäft für Wäsche und Dessous an der Hohe Straße ist das letzte seiner Art in der City — ein Familienbetrieb.

Charlotte (l.) und Ulrike Sommer feierten am Mittwoch die Erweiterung von Mohnfeld Moden auf der Hohe Straße.

Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. Die Herren bekommen nun einen eigenen Raum und die Damen können ab sofort in zwei Geschäften bei Mohnfeld an der Hohe Straße 21 & 23 schauen und sich vor allem beraten lassen. Seit Mittwoch hat das Traditionshaus Mohnfeld seine Verkaufsräume verdoppelt. Das Fachgeschäft für Wäsche, Dessous, Bade- und Strumpfmoden und mehr kann seine hochwertigen Textilien nun auf zusätzlichen 84 Quadratmetern präsentieren und verkaufen.

Inhaberin Ulrike Sommer ist bei allem Stress der vergangenen Wochen froh. Vor zehn Jahren hat sie das Geschäft in der Carlstadt von der Familie Mohnfeld übernommen, die es nach 50 Jahren in ihre Hände gab. Nun, nach 60 Jahren, kommt die Vergrößerung. „Wir konnten zuvor die BHs nur auf zehn Quadratmetern zeigen, damit wurden wir den Ansprüchen unser Kundinnen nicht gerecht“, sagt Sommer.

Die 57-Jährige ist Textilingenieurin, Bürokauffrau und Mutter von drei Kindern. Die Erweiterung ihres Geschäftes, in dem längst auch Tochter Charlotte arbeitet, hat sie gut überlegt. Doch sie wagt es nun, denn nach der Schließung des Textilhauses Bornemeyer an der Schadowstraße Ende März ist Mohnfeld das einzige verbliebene Wäschegeschäft in der Innenstadt.

Zwar gibt es auch die Fachabteilungen in den großen Kaufhäusern. Doch da steht man als Kundin oft ziemlich ratlos und alleine in der Abteilung und später in der Umkleidekabine. Und so ist die Beratung der Kundinnen, ob 15 oder 90 Jahre alt, bei Ulrike Sommer und ihrem Team von insgesamt zwölf Mitarbeitern das wichtigste Anliegen. „Jede Frau sollte sich diese Beratung gönnen“, sagt Sommer und dafür sei in den Kaufhäusern „die Intimität nicht so gewährleistet“. So berichtet Ulrike Sommer von einer Kundin, deren maßgeschneidertes Kostüm nicht richtig saß, weil sie bei der Abmessung den falschen BH getragen hatte. Das sei einfach schade. Vom nunmehr geschlossenen Traditionshaus Bornemeyer hat sie eine Mitarbeiterin übernommen. Auch einige Regale, die überarbeitet wurden. Noch bis zuletzt arbeitete man in den neuen Räumen an der Hohe Straße.

Und wie es sich für einen Familienbetrieb gehört, koordiniert Ehemann Jürgen Sommer die Arbeiten und ist auch für die Finanzen und Löhne mitverantwortlich. Den Umbau plante und führte Sohn Randolph aus, der selbstständiger Bauunternehmer ist. „Die vereinte Power hält zusammen“, sagt Ulrike Sommer.

Doch nicht nur die Familie ist bei ihr im Fokus. Sie kümmert sich nicht nur um die Belange ihrer Firma, sondern auch ums Umfeld. Bei ihr laufen gerade die Anmeldungen für den beliebten Trödelmarkt in der Hohe Straße, der am 7. Mai stattfinden wird. „Wir machen den auf jeden Fall, auch wenn wir noch nicht wissen, ob wir nach der Klage von Verdi auch die Geschäfte öffnen dürfen,“ erklärt Sommer. Und das große Hohe Straßenfest findet in diesem Jahr am 18. September statt.

Die Geschäftsfrau hat noch einen weiteren Wunsch für den sie sich mit den anderen Einzelhändlern einsetzen will: Die möchten an der Ecke Hohe Straße/Carlsplatz ein Straßenschild, das auf die Hohe Straße verweist. Das gibt es bisher noch nicht, weil die Straße mit noch vielen inhabergeführten Läden eine Einbahnstraße ist.

Weitere Infos zu Marken und Öffnungszeiten von Mohnfeld Moden im Internet: www.mohnfeld-moden.de