Tränen und Hoffnung bei der letzten Messe

Am Sonntag sind die Franziskaner in die Marienkirche umgezogen.

Foto: Judith Michaelis

Es ist eigentlich wie an einem ganz normalen Sonntag, als Monika Lerch aus Düsseldorf gegen halb zehn den kleinen Vorraum der St. Antoniuskirche betritt. Wie jeden Sonntag geht sie zum Weihwasserbecken, bekreuzigt sich und nimmt anschließend auf einer der alten Holzbänke der Kirche Platz. Doch etwas ist heute anders: Als es zum Gebet läutet, kämpft sie mit den Tränen.

Die Düsseldorferin hat schon als Kind mit ihren Eltern die Messen besucht, seit mehr als 33 Jahren engagiert sie sich ehrenamtlich auf dem Missionsbasar. Im Laufe der Zeit ist das Kloster zur zweiten Heimat geworden. Jetzt wird die Klosterkirche abgerissen.

Über 200 Gläubige sind in die Sonntagsmesse gekommen, um gemeinsam mit den Mönchen Abschied von der Klosterkirche zu nehmen. Das Gebäude ist in die Jahre gekommen, deshalb ziehen die Mönche in die Marienkirche. Dort findet ab sofort auch ihre Sonntagsmesse statt.

In der zweiten Reihe schaut Kathrin Prinz positiver auf den Umzug. Die Düsseldorferin nimmt seit vielen Jahren die Gesprächsseelsorge in Anspruch — das bleibt ja auch im neuen Gebäude erhalten: „Die Menschen aus dem Kloster bleiben die gleichen, das zählt.“

Gespannt auf Neues ist auch Antje Nordmann. Sie kommt häufig zum stillen Gebet in die Klosterkirche, um Kraft zu tanken. Mit dem Umzug in neue Räume erwartet sie auch neuen Aufschwung für sich selbst: „Man kann von einer Veränderung wie dieser auch Positives für sich selbst mitnehmen.“

Ab sofort finden die Messen in der Marienkirche, Oststraße/Hohezollernstraße zur gewohnten Zeit — um 10.15 Uhr — statt.