Symbolisch für die Vollkommenheit steht in der Mathematik der Kreis. Kein Wunder, dass eben dieser in der Manege ein ums andere Mal Verwendung fand. Der 23-jährige Maaser wurde quasi selbst zu einem. Im etwa zwei Meter Durchmesser großem Cyr-Reifen demonstrierte der Schauspieler (“ siehe Kasten) die paradoxe Schönheit zwischen Mensch und einer runden Stahlröhre. Andere Turner benutzten zwei wesentlich kleinere Versionen eines Reifens, um mit ihren Fahrrädern scheinbar schwerelos durch die Halle zu fliegen.

Dass zwischenzeitlich die Titelmusik von „Superman“ eingespielt wurde, konnte symbolisch für viele Turnelemente stehen. Sei es für die Verbindung von Kraft und Körperbeherrschung des ehemaligen Supertalent-Teilnehmers Pavel Stankevich. Einhändig verstand es der Vorzeigeathlet, seine Muskeln gekonnt zu verschiedenen Figuren zu verrenken. Oder sei es die Verknüpfung von Romantik und Beweglichkeit. Beides in Perfektion repräsentiert durch das Duo „You & Me“ alias Julia Paliy und Igor Gavva in einer Kür, die sie scheinbar zu einer Person verschmelzen ließ.

Durchtrainierte und muskelbepackte Turner ließen sogar mythische Vergleiche zu. So zog eine Zuschauerin bei Maasers Vorstellung spontan eine Parallele zwischen dem vierzehnfachen Rhönradweltmeister und dem Donnergott Thor. Für den Athleten eigentlich ein Kompliment, „aber ich trainiere seit ich drei Jahre alt bin für Leistung. Und nicht für Schönheit!“ Bei Gymmotion zählte nicht der Wettkampf mit möglichst vielen schweren Elementen, sondern der Show-Charakter und damit die Attraktion. Diese wurde auf spektakuläre Art und Weise von allen Teilnehmern abgeliefert.