Düsseldorf Tragischer Unfall nach Disko-Besuch

Gymnasiast war mit dem Audi TT seines Vaters unterwegs. Zwei 19-Jährige trugen bleibende Schäden davon.

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Düsseldorf. Gerade sechs Wochen hatte Marvin B. (Name geändert) seinen Führerschein. Trotzdem war der Düsseldorfer Gymnasiast schon mit dem Audi TT seines Vaters unterwegs. Nach einem Diskotheken-Besuch wollte der Schüler zwei gleichaltrige Freunde nach Hause bringen. Nach der Fahrt war für alle Drei nichts mehr wie vorher: Der Sportwagen kam in einer Kurve von der Fahrbahn ab und überschlug sich. Die beiden Mitfahrer wurden in dem Fahrzeug eingeklemmt und so schwer verletzt, dass sie vermutlich bleibende Schäden davon tragen werden. Am Montag musste sich Marvin B. wegen fahrlässiger Körperverletzung vor dem Jugendgericht verantworten.

Das Trio hatte die Nacht gemeinsam in der Siegburger Diskothek Klangfabrik verbracht. Vorher hatte man sich mit einem Wodka—Energy-Drink auf dem Parkplatz in Stimmung gebracht. „Danach habe ich nichts mehr getrunken“, erklärte der 19-Jährige. Als das Tanzlokal gegen fünf Uhr morgens dicht machte, setzte sich Marvin B. ans Steuer, vermutlich noch mit 0,77 Promille.

Nach etwa 15 Kilometern verlor er in einer Kurve die Kontrolle über den Audi, der mit mindestens 80 Stundenkilometern unterwegs war. Der Fahrer selbst kam mit relativ leichten Blessuren davon. Doch seine beiden Freunde trugen schwerste Verletzungen davon. Unter anderem erlitten die 19-Jährigen erhebliche Kopfverletzungen, Brüche und innere Blutungen.

Wie einer der beiden berichtete, leidet er nach dem Schädel-Hirn-Trauma an Sprachstörungen und hat das Kurzzeitgedächtnis verloren. Seine Lehre als Anlagetechniker musste der 19-Jährige abbrechen. Seine Mutter brach während der Verhandlung zusammen. Nicht viel besser erging es dem bis dahin besten Freund von Marvin B., der Berufssoldat werden wollte. Er ist nach dem Unfall gehbehindert: „Ich weiß nicht, wie es mit mir weiter geht.“

Der Richter sprach von einem tragischen Geschehen: „Es ist für euch alle Drei schrecklich, was passiert ist.“ Marvin B. kam mit einer milden Strafe davon: ein Jahr Führerscheinentzug, außerdem 30 soziale Gruppenstunden und Teilnahme an einer Verkehrserziehung.