Tuntenlauf: Für Tante Dete hat es wieder nicht gereicht

15 000 gut gelaunte Besucher sahen sich am Samstag die zwölfte Auflage des Klassikers auf Stöckelschuhen an.

Düsseldorf. Tante Dete weiß genau was sie will - nämlich beim Tuntenlauf auf der Kö endlich mal den ersten Platz belegen. Dreimal war sie jetzt schon dabei, aber der Sieg war ihr trotz guter Platzierungen noch nicht vergönnt. Da heißt es jetzt ranklotzen und erst einmal die Fans gebührend begrüßen. Zu jedem einzelnen Zuschauer stöckelt sie mit ihren gut durchtrainierten Beinen hin, die durch das ultrakurzes Dirndl besonders gut zur Geltung kommen.

Am 50 Meter langen Catwalk angekommen, nutzt die pralle Blondine sofort die erste Gelegenheit zu einem kleinen Testlauf vor den Augen der Jury. Gesehen werden ist ja bekanntlich alles. Dieses Motto setzt sie auch gekonnt bei ihrem Lauf um. Während Konkurrentin Tabea vom Teebeutel drauflos sprintet, stolziert Tante Dete in aller Ruhe über die Wettkampfbahn und zeigt den gut 15 000 Zuschauern an der Kö, welche Reize sie zu bieten hat. Besonders hilfreich sind da die Stangen der Flutlichter, an denen sich das Bauernmädel aufreizend räkelt.

Das Publikum honoriert soviel Sexappeal, indem es lautstark den alten Karnevalsschlager "Oh, wie ist das schön" anstimmt. Gereicht hat es für das Düsseldorfer Mädchen dann doch nicht ganz, sie muss in diesem Jahr ohne Preis nach Haus gehen: "Mir hat das Ganze riesig Spaß gemacht und das ist doch die Hauptsache", sagt Tante Dete und verabschiedet sich mit einem Lächeln. Und bei der starken Konkurrenz gibt es auch keinen Grund, traurig zu sein.

Dafür reicht schon ein Blick auf Abajur aus Brasilien. Ihr Kostüm ist eine einzige schwarz-gelbe Fantasielandschaft, die durch eine glitzernde Biene auf dem mit Federn geschmückten Hut glanzvoll abgerundet wird. "Da steckt sehr viel Arbeit drin, ich habe mir richtig Mühe gegeben", sagt die Gewinnerin des Publikumspreises für das schönste Kostüm. Ganz andere Qualitäten zeigt Jaqueline, die mit ihrem eher sportlichen Outfit wie ein Düsenjet über den Laufsteg fegt und so schnell ist, dass sich bei den Moderatorinnen Käthe Köstlich und Yvonne Hochtritt Zweifel regen, ob die Sportlerin des Abends wirklich schon im Ziel ist oder nicht.

Zum Sieg reicht es für Jaqueline nicht, denn hier ist die Höhe der Absätze und der Sexappeal der Läuferinnen entscheidend. Da haben Siegerin Domina Maxima Labuse, mit der Peitsche, und die Zweitplatzierte Natascha Nuttig, als rosafarbene Bunny, deutlich die besseren Karten.