Umbau: EVK soll „Kidsklinik“ werden

Die Kinderklinik wird saniert. Dank Spenden soll sie auch kindgerecht werden.

Düsseldorf. Der kleine Kotaro staunt nicht schlecht, als plötzlich das Prinzenpaar in seinem Krankenzimmer steht. Die Familie des Dreijährigen, Vater Hideyuki, Mutter Ikoko und die große Schwester Sanako, sind begeistert, machen eifrig Bilder. Thomas II. und Venetia Anke statten der Kinderklinik des Evangelischen Krankenhauses aber nicht nur einen jecken Besuch ab, es geht auch um ein ernstes Spendenprojekt.

Die Kinder- und Jugendabteilung des EVK soll zur „Kidsklinik“ werden. Heißt: Zimmer und Aufenthaltsräume sollen nicht mehr nur den funktionalen Anforderungen des Klinikalltags genügen, sondern auch Räume zum Wohlfühlen sein. „Wir behandeln über 3000 Kinder im Jahr“, sagt Chef-Ärztin Susanne Schweitzer-Krantz. „Wenn die Kinder hier Platz zum Spielen haben, setzt das die Heilungskräfte besser frei.“

Laut Architekt Kurt Dorn sollen auf der Kinderstation Klinikstrukturen aufgebrochen werden und altersgerechte Aufenthaltsräume für Säuglinge, Klein- und Schulkinder sowie Jugendliche entstehen. Doch eine Kinderklinik zum Wohlfühlen kostet mehr als eine normale Sanierung, für die das EVK drei Millionen Euro veranschlagt hat. Das weiß auch EVK-Vorstand Klaus Peter Taschner: „Wir sind ein klassisches Innenstadt-Krankenhaus und bei der Sanierung ist der finanzielle Rahmen eng.“

Hier kommt wieder das Prinzenpaar ins Spiel: Venetia Anke arbeitet als Architektin beim Bau-Unternehmen Heinrich Mai & Sohn GmbH, das sich seit Jahren mit der Deutschen Kinderhilfe für kindgerechte Krankenhäuser einsetzt. Firmenchef Rolfgeorg Jülich hat nun zum 100. Geburtstag des Unternehmens auf Geschenke verzichtet und stattdessen Spenden gesammelt.

Das Prinzenpaar spendet ebenfalls seine Auftritts- und CD-Verkaufserlöse und hat eine Strafe umgewandelt: Prinzenordenträger, die ihren Schmuck vergessen, müssen nicht mehr 111 Liter Bier ausgeben, sondern sollen einen Geldbetrag für die „Kidsklinik“ spenden. So soll bis Aschermittwoch insgesamt eine sechsstellige Summe zusammenkommen, damit die Sanierung noch in diesem Jahr beginnen kann.