Umzug in die City: Der OSD ist jetzt mittendrin

Alte Paketpost: 450 Mitarbeiter des Ordnungsamtes ziehen zurzeit von Bilk in die Nähe des Hauptbahnhofes. Die Gegend dort soll sicherer werden.

Düsseldorf. Der neue Fernbus-Bahnhof ist noch mit Bauzäunen abgesperrt, aus der Fassade der ehemaligen Paketpost an der Worringer Straße ragen Elektrokabel und Schläuche in die Luft. Doch zwischen Umzugskartons und Putzkräften richten sich im Gebäude seit einigen Tagen 450 Mitarbeiter des Ordnungsamtes an ihren neuen Arbeitsplätzen ein - die Behörde zieht von der Brinckmannstraße in Bilk ins Herz der City. Es soll der Anfang vom Ende der düsteren Schmuddelecke zwischen Hauptbahnhof und Worringer Platz sein.

Es handelt sich um den wohl größten Behörden-Umzug in Düsseldorf seit den 80er-Jahren: Die Probebühne des Schauspielhauses ist schon in der Paketpost untergekommen, dieser Tage folgen Ordnungsamt und Fundbüro, nächstes Jahr das Stadtarchiv. Damit kommt ein langer Prozess zum Ende: Weil die Kosten völlig aus dem Ruder liefen, gab es zwischendurch sogar einen Baustopp.

Vorbei - und (fast) vergessen. Nun ist das Herzstück des Ordnungs- und Service-Dienstes (OSD) nahezu fertig - die Leitstelle. Neun Mitarbeiter und ein Dienstgruppenleiter werden dort im Dreischichtdienst Beschwerden von Bürgern und sonstige Aufträge entgegen nehmen. "Die Kollegen leiten das im Haus weiter, oder direkt an die Mitarbeiter im Außendienst", erklärt OSD-Leiter Holger Körber. "Die Technik ist optimiert worden", ergänzt er. Zudem sei die Geräuschsituation für die Mitarbeiter viel besser. Tatsächlich ist es phasenweise fast mucksmäuschenstill, doch das wird sich ändern: "An lauen Sommerabenden ist hier die Hölle los", erklärt Körber.

Rund um das technische Zentrum arbeiten 150 OSD-Mitarbeiter sowie 160 Kollegen der Verkehrsüberwachung. Mit ihren blau-weißen Autos zeigen sie bereits jetzt Präsenz im bisher eher problematischen Viertel. Durch den Umzug erwartet Holger Körber mehr "objektive Sicherheit" an dem auch durch Drogenkriminalität in Verruf geratenen Brennpunkt.

Michael Zimmermann, kommissarischer Leiter des Ordnungsamtes, wertet die "starke Präsenzdichte" und die damit verbundene direkte Kontrollmöglichkeit ebenfalls als großen Vorteil für den Standort. Der optische Eindruck werde noch dadurch verstärkt, dass vor dem Gebäude eine gesonderte Vorfahrt für drei Einsatz-Fahrzeuge angelegt wird - wie bei einer Polizeiwache können sie sofort zu einem Einsatz rasen.

Für eine weitere Belebung dürfte der neue Fernbusbahnhof sorgen, der am 15.Dezember in Betrieb geht. 2011 soll auch Konrad-Adenauer-Platz umgebaut werden, dann könnte die Gegend ihr Image als Schmuddelecke endgültig los sein.