Unfall: Ersthelfer krankenhausreif geprügelt

29-Jähriger kümmerte sich um schwer verletzte Frau. Freund des Opfers rastete völlig aus.

Foto: Patrick Schüller

Vorbildlich verhielt sich ein 29-jähriger Mann gestern Nacht, als er an der Erkrather Straße Zeuge eines Unfalls wurde. Er kümmerte sich sofort um eine schwer verletzte Fußgängerin und wollte Erste Hilfe leisten. Doch dazu kam es nicht mehr. Der Freund der 23-Jährigen tauchte plötzlich auf und schlug den Mann so brutal zusammen, dass er mit schweren Gesichtsverletzungen ins Krankenhaus gebracht werden musste.

Nach den ersten Ermittlungen der Polizei war die 23-Jährige offenbar gestern um 1.39 Uhr gerade auf dem Weg zu ihrem Freund. Gleichzeitig war eine gleichaltrige Frau mit ihrem Polo auf der Erkrather Straße in Richtung Innenstadt unterwegs, als die Fußgängerin plötzlich auf die Fahrbahn lief. Obwohl die Autofahrerin noch eine Vollbremsung versuchte, kam es zum Zusammenstoß. Die 23-Jährige stürzte zu Boden und zog sich schwere Verletzungen zu.

Das hatte der 29-Jährige mitbekommen, der mit seinem Hund unterwegs war. Ohne lange nachzudenken wollte er sich um die Frau kümmern. Der Freund der Frau hatte vom Fenster aus mitbekommen, dass seiner Lebensgefährtin etwas passiert ist.

Ohne dass es zu einem Wortwechsel kam, schlug der 27-Jährige brutal auf den Ersthelfer ein. „Wir können nur vermuten, dass er den Mann für den Unfallfahrer gehalten hat“, erklärte Polizeisprecherin Anja Kynast. Die Ermittlungen dazu sind noch nicht abgeschlossen.

Der 29-Jährige hat bei der Auseinandersetzung so schwere Gesichtsverletzungen davongetragen, dass er von der Polizei noch nicht ausführlich vernommen werden konnte. Er muss vermutlich noch längere Zeit im Krankenhaus bleiben. Der Schläger war offenbar erheblich alkoholisiert. Ihm wurde eine Blutprobe entnommen.