Uni-Klinik baut für 338 Millionen Euro
Neuer OP, neue Kliniken und Forschungszentren: Das Land spendiert viel Geld für Bau-Investitionen bis 2020.
Düsseldorf. Die Uni-Klinik holt zum größten Investitionsprogramm seit Jahrzehnten aus, um ihren in Teilen völlig veralteten Campus auf Vordermann zu bringen. Üppige 338 Millionen Euro spendiert das Land dem „Supra-Maximalversorger“ (Klinikdirektor Prof. Klaus Höffken) unter den Krankenhäusern der Stadt für Baumaßnahmen. „Die Uni-Kliniken ermöglichen Behandlungen auch der kompliziertesten Erkrankungen, zugleich betreiben sie Spitzenforschung und bilden exzellente Ärzte aus“, sagte Wissenschaftsministerin Svenja Schulze, „dafür brauchen sie eine sichere und moderne bauliche Infrastruktur.“
Konkret stehen in Düsseldorf 14 Maßnahmen an, darunter vier Neubauten. Finanziell am stärksten ins Kontor schlagen die neuen Medizinischen Forschungszentren. Das erste kostet fast 80 Millionen Euro, soll Anfang 2019 fertig sein und mit den modernsten Laboratorien insbesondere für den Ausbau der Herz-Kreislauf- und der Leberforschung sorgen. Nummer II kostet 26 Millionen Euro und wird die eher theoretische Medizinforschung beherbergen.
Außerdem bekommt die Chirurgie für knapp sieben Millionen Euro einen Hybrid-OP, der die High-Tech-Bildgebung (auch invasiv) mit einem OP-Saal verbindet und insbesondere der Herz- und Gefäßchirurgie dienen wird.
Zwei Fachabteilungen, deren Gebäude ganz besonders in die Jahre gekommen sind, sollen Ende 2020 in einen gemeinsamen Neubau am alten Hubschrauberlandeplatz ziehen: die Haut- und die Augenklinik. Kosten: 60 Millionen Euro.
Düsseldorf. Die Klinik für Strahlentherapie und Radiologische Onkologie wird mit drei neuen Linearbeschleunigern ausgestattet, der Einbau erfolgt bis 2019 im laufenden Betrieb und kostet insgesamt 16,5 Millionen Euro.
Allen Operationsfeldern zugutekommen wird die für 13,6 Millionen Euro bis Ende des Jahres sanierte Großraum-Sterilisation. Die übrigen Projekte betreffen Sanierungen und Ertüchtigungen (Brandschutz, PCB) von Altbauten. „Das ist ein großer Tag für das UKD“, fasste Klaus Höffken, der ärztliche Direktor, seine Freude zusammen, verbunden mit dem Dank an die Landesregierung für das viele Geld. Er erinnerte daran, dass es auf dem UKD-Campus teilweise um Bausubstanz „aus dem vorvorigen Jahrhundert“ gehe, „deshalb sind Neubauten und Modernisierungen so dringend erforderlich“.
Nun hat die Sache mit den Landesmitteln einen Haken, der gerade an der Uni-Klinik so manchen nervös werden lässt: Bis spätestens 2021 müssen alle 14 Bauprojekte abgeschlossen sein, sonst fordert das Land Geld zurück. Zur Erinnerung: Das neue OP-Zentrum (ZOM II) wurde fünf Jahre später als geplant fertig. Auf die Frage, was er tun werde, damit sich ein solches Desaster nicht wiederholt, sagte Höffken nur: „Alles.“