Düsseldorf Unterbilk: Nur wenige kommen zu neuem Markt

Die Händler am Kirchplatz hatten einen schweren Start. Der Adventsmarkt war schlecht besucht. Sie hoffen auf nächstes Jahr.

Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Ein paar Besucher stehen an Holztischen zusammen und trinken Glühwein, eine kleine Schlange hat sich vor einer Bimmelbahn für Kinder gebildet. Ansonsten ist es ziemlich leer auf dem Kirchplatz, nur wenige Menschen schlendern an den Buden entlang. Der erste Adventsmarkt, der von Donnerstag bis Sonntag stattfand, hatte einen schweren Start.

„Schade“, sagt Jürgen Kloft. „Aber das kann passieren.“ Woran es liegt, kann er sich nicht erklären. „Wir haben in der Nachbarschaft viele Flyer verteilt und Plakate aufgehängt.“ Er hofft, dass sich der Markt bis nächstes Jahr herumgesprochen hat und dann mehr Anwohner kommen. Das Weihnachtsdorf am Kirchplatz hat er zum ersten Mal organisiert — genauso wie zwei ähnliche Märkte in Flingern und Hellerhof. „Dort lief es gut.“

Der Veranstalter setzt auf Kunsthandwerk, die Händler hat er auf Märkten der Region ausgewählt. An den Buden gibt es gestrickte Mützen mit Comic-Figuren, handgemachte Bürsten, Schmuck, Seifen. Seine Tochter verkauft Lose für den guten Zweck, der Erlös kommt behinderten Menschen zugute.

Wichtig ist Kloft dabei, dass es ruhig, persönlich und nachbarschaftlich zugeht. „An den Buden sollen sich die Leute treffen, die dort wohnen.“ Bei Marie Wehming und Leonie Schäfer kommt das sehr gut an. Die beiden wohnen im Viertel und wollten den letzten Adventssonntag nutzen, um sich umzusehen, was vor ihrer Haustüre passiert — und in aller Ruhe einen Glühwein trinken. „Der dörfliche Charakter gefällt mir“, sagt Schäfer. „Es ist richtig nett hier, wir haben Ruhe von all dem Trubel in der Innenstadt.“

Allerdings könnten sich die beiden eine schönere Aufteilung vorstellen. In der Mitte des Platzes ist der traditionelle Christbaumverkauf angesiedelt. Die Buden stehen am Rand verteilt, teils weit auseinander, wirken dadurch etwas verloren und auseinandergerissen. „Wenn sie um eine Art Hof angeordnet wären, das wäre nett“, sagt Wehming.

Auch Kloft wünscht sich, dass die Buden künftig enger beieinander stehen können — für mehr Atmosphäre. Aber da war dieses Jahr nicht viel zu machen, der Standort für den Christbaumverkauf stand schon fest, wie er berichtet. 2017 soll sich das möglichst ändern. Kloft will sich mit dem Verkäufer der Bäume zusammensetzen.

Dass das klappt, hoffen auch die Händler. Sie sind mit dem Verkauf nicht glücklich. „Dabei ist der Markt an sich richtig süß“, sagt Annett Berndt, die Kreationen aus Filz anbietet. „Die Lage ist toll, an den Buden gibt es lauter ausgefallene, individuelle Sachen.“ Sie hofft, dass mit mehr Werbung auch mehr Besucher kommen. „Das nächste Jahr wird besser!“