Ärger Urdenbacher wollen Post weiterhin im Kiosk abgeben
Urdenbach · Die Deutsche Post hat die Kooperation mit Shivan Banko zum 30. September gekündigt. Kunden haben Unterschriften gesammelt, um die Post im Stadtteil zu halten. Auch wenn es Banko nichts nützt, wird es eine neue Anlaufstelle geben.
. Shivan Banko ist verzweifelt: Weil die Deutsche Post ihm zum 30. September gekündigt hat, steht seine Existenz auf dem Spiel. Seit sechs Jahren betreibt Banko einen Kiosk an der Urdenbacher Dorfstraße; einen großen Teil seines Geschäftes machte die Kooperation mit der Post aus. Sein Kiosk sei wegen der langen Öffnungszeiten sehr beliebt, erzählt Banko. Vor einigen Monaten hätte er für seinen guten Kundenservice sogar noch eine Auszeichnung von der Post erhalten sollen.
Die plötzliche Kündigung kam daher für den Kioskbesitzer unerwartet und traf ihn hart. Einen Grund für die Kündigung habe die Post nicht angeben, sagt Banko: „Das regt mich unglaublich auf.“ Aus Datenschutzgründen will die Deutsche Post keine Stellung zu den Gründen für die Kündigung nennen.
Banko betreibt den Shop mit seiner Frau und beschäftigt zudem drei Mitarbeiter. Wie es mit denen weitergehen soll, weiß er nicht. Die Postfiliale in seinem Laden habe für einen erheblichen Teil seines Umsatzes gesorgt. Shivan Banko befürchtet zudem, in Zukunft einen Großteil seiner Kunden zu verlieren. Da er in Urdenbach bislang der einzige Kiosk mit Postleistungen ist, ist er die erste Anlaufstelle für Anwohner, die ein Päckchen verschicken oder Briefmarken kaufen möchten.
Die Kündigung erhitzt die Gemüter in Urdenbach; Die Leute sind verärgert. Sie befürchten, bald gar keine Möglichkeit mehr zu haben, postalische Angelegenheiten in Urdenbach klären zu können. Die einzige Alternative würde dann darin bestehen, den Weg zur Benrather Postfiliale auf sich zu nehmen. „Wenn die Post hier weg ist, wird das ganz furchtbar“, beklagt sich ein Anwohner, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte.
Rainer Ernzer, Pressesprecher der Deutschen Post, kann den Urdenbachern diese Sorgen nehmen: So habe die Post nicht die Absicht, ihren Standort in Urdenbach aufzugeben. „Wir bemühen uns im selben Stadtteil immer um einen neuen Kooperationspartner“, sagt Ernzer. Auch in diesem Fall: So sei ein neuer Vertrag mit dem Lottoladen Brüggemann abgeschlossen, der nahtlos zum 1. Oktober beginnt.
Um der Kündigung von Shivan Banko entgegenzuwirken, der in Urdenbach einen guten Ruf genießt, haben Kunden eine Petition ins Leben gerufen. Die Listen liegen im Stadtteil aus; Shivan Banko verteilt sie auch in seinem Shop. Mittlerweile seien so bereits mehr als 1000 Unterschriften zusammengekommen, sagt Banko.
Er freut sich, dass sich die Anwohner so sehr für seinen Kiosk einsetzen. „Die Leute stehen hinter mir“. Und auch wenn den Urdenbachern auch künftig die Fahrt nach Benrath erspart bleibt, trösten wird das Shivan Banko ganz sicher nicht.