Verkehrsführung bleibt das Problem
Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Graf sieht übermäßige Wohnungsbau in den südlichen Stadtteilen skeptisch. Er freut sich auf die Umgestaltung des Benrather Marktes.
Die WZ bat die Bezirksbürgermeister der zehn Stadtbezirke um ihre Rück- und Ausblicke auf das Geschehen in ihren Stadtteilen. Heute antwortet Karl-Heinz Graf (CDU), Bezirksbürgermeister des Stadtbezirkes 9. Hierzu gehören die Stadtteile Wersten, Himmelgeist, Holthausen, Reisholz, Benrath, Urdenbach, Itter und Hassels.
Was waren die wichtigsten Projekte, die in diesem Jahr in Ihrem Stadtbezirk realisiert wurden?
Karl-Heinz Graf: Ich fange da mal klein an, mit der Eröffnung des Bolzplatzes Geeststraße in Holthausen. Der wird auch sehr gut angenommen.
Und die größeren Projekte?
Graf: Im Werden sind da ja verschiedene Dinge, besonders im Paulsmühlen-Viertel. So werden auf dem ehemaligen BEA-Gelände zurzeit mehr als 360 Wohnungen gebaut und auch das neue Gebäude für das Albrecht-Dürer-Kolleg soll ja im Sommer fertig sein. Allerdings sehe ich die geplante weitere Wohnbebauung an der nördlichen Paulsmühlenstraße mit möglicherweise weiteren 500 Wohnungen persönlich sehr skeptisch.
Was befürchten Sie?
Graf: Ich finde das aus verkehrstechnischen Gründen sehr problematisch. Darüber führe ich auch Gespräche mit der Bürgerinitiative Paulsmühle. Die Straßen sind heute schon eng. Es gibt viele verschiedene Lösungsvorschläge für die Verkehrsführung, aber da ist viel Theorie.
Was steht im neuen Jahr ganz oben auf der Tagesordnung?
Graf: Die Lösung dieser Verkehrs- und Parkprobleme. Das betrifft uns schon in diesem Monat wieder, wenn das Planungsverfahren für das ehemalige Gelände von Thyssen Krupp Nirosta in Benrath weitergeht. Hier ist Wohnungsbau und Gewerbe geplant, aber bei einem zu hohem Anteil an Wohnungen, weiß ich nicht, wie man das bewältigen will. Die Stadt will bezahlbaren Wohnraum schaffen, aber übermäßige Bebauung ist nicht gesund.
Welcher Wunsch, welches Anliegen der Bezirkspolitiker wird auch 2018 wieder nicht erfüllt, weil es kein Geld dafür im städtischen Haushalt gibt?
Graf: Wir haben im Süden Straßen mit erheblichen Schäden und Schlaglöchern. Ich bedaure es sehr, dass auch in diesem Jahr die Benrodestraße und die Bonner Straße nicht saniert werden, dazu hatten wir Haushaltsanträge gestellt. Der Etat der Stadt für die Straßensanierung ist zu klein, das ist zu kurzsichtig gedacht.
Was sind größte Last und größte Freude in Ihrem Amt?
Graf: Grundsätzlich hat sich viel getan, ich sehe für die Stadtteile eine gute Entwicklung. Wir erleben in der Bezirksvertretung eine erfreulich gute parteiübergreifende Zusammenarbeit bei den Projekten, die wir anstoßen können.
Ihr persönlicher Wunsch für Ihren Bezirk im neuen Jahr lautet?
Graf: Ich freue mich sehr auf die Umgestaltung des Benrather Marktplatzes. Leider hat die Umsetzung bei der Verwaltung sehr lange gedauert, obwohl wir aus dem Bezirksetat schon vor zwei Jahren 25 000 Euro bereitgestellt haben. Doch ich denke, im Frühjahr wird der Platz endlich modifiziert, die Marktfläche größer, es gibt neue Bänke und Bäume und die Spielgeräte werden neu angeordnet. A.V.