Victoriaplatz: Baupanne legt das ganze U-Bahn-Netz lahm
Gelöste Deckenplatten im U-Bahnhof sorgten für Chaos — vor allem auf der Nordstrecke.
Düsseldorf. Am Donnerstag um 12.36 Uhr: Der gesamte U-Bahn-Verkehr in Düsseldorf steht still. Nichts geht mehr — alle Fahrgäste müssen warten. Grund sind Deckenplatten, die sich im U-Bahnhof Victoriaplatz/Klever Straße gelöst hatten.
Dort laufen derzeit Bauarbeiten, die Station ist für den Verkehr gesperrt, alle Züge fahren durch. Die Deckenplatten drohten aus unbekannter Ursache herabzufallen — und dabei die Oberleitungen zu beschädigen. Der Polier der Baustelle hatte den Vorfall bemerkt und die Leitstelle informiert. Die Mitarbeiter dort schalteten vorsorglich den Strom ab. In den Röhren herrschte Stillstand.
„Da zunächst nicht ganz klar war, in welchem Bereich die Störung ist, wurde erst einmal der gesamte U-Bahn-Verkehr eingestellt. Etwa 15 Minuten ging im Tunnel überhaupt nichts mehr“, erklärte Rheinbahnsprecher Georg Schumacher. Erst später stand fest: Die losen Platten hingen nur über den Gleisen in Fahrtrichtung Norden — diese Strecke blieb vier Stunden lang gesperrt.
Das sorgte für Unmut unter den Fahrgästen, die sich von der Rheinbahn oft nur unzureichend informiert fühlten. An der Heinrich-Heine-Allee etwa fuhren die Ersatzbusse vor der Oper ab — dorthin wurden aber auch Leute geschickt, die gar nicht in Richtung Norden fahren mochten. „Wir wollten eigentlich zum Hauptbahnhof, um da in den Bus nach Unterbach zu steigen“, ärgerten sich Karin und Jochen Engel, „aber man hat auch uns zu den Ersatzbussen geschickt — und jetzt erklärt man uns, dass wir hier ebenfalls falsch sind.“
Ein weiteres Ärgernis: Manche Busse waren überhaupt nicht als Ersatzverkehr gekennzeichnet. So mussten die Fahrgäste teilweise mehrfach beim Personal vor Ort nachfragen.
Tamara Hoffmann vom Sicherheitsdienst der Rheinbahn informierte die Fahrgäste im U-Bahnhof Heinrich-Heine-Allee über Lautsprecher und persönlich. „Wir sind hier mit vielen Mitarbeitern im Einsatz und versuchen, allen Leuten zu erklären, wo sie hinmüssen, aber das ist gar nicht so einfach, weil der Andrang so stark ist“, erklärte sie.
Erst um 16.45 Uhr gab die Rheinbahn den gesperrten Streckenabschnitt wieder frei. „Allerdings fahren die Bahnen an der Gefahrenstelle vorerst nur mit 15 Stundenkilometern“, betont Schumacher. Erst in den Abendstunden normalisierte sich der Fahrplan wieder.