Prozess um Mord im Kleingarten

Rentner erstochen. Dennis K. will es nicht gewesen sein.

Düsseldorf. Warum musste „Toni“ sterben? Der 56-Jährige war in der Nacht zum 1. Februar in seinem Kleingarten in der Gerresheimer Anlage Königsbusch erstochen worden. Seit Donnerstag muss sich der 19-jährige Dennis K. wegen Mordes vor dem Landgericht verantworten. Der Prozess wird vermutlich bis Ende November dauern. Denn der junge Mann will die Tat nicht begangen haben.

Am Donnerstag wurde zunächst nur die Anklage der Staatsanwaltschaft verlesen. Neben dem Mord an Anton H. werden dem 19-Jährigen auch noch zwei Überfälle auf einen Supermarkt und eine Tankstelle vorgeworfen.

Dennis K. wurde gefragt, ob er eine Aussage machen will. Er erklärte, dass er zu dem Überfall auf die Tankstelle Angaben machen werde. Allerdings bestreitet er sowohl den Mord als auch den anderen Überfall: „Zu den Sachen, die ich nicht gemacht habe, möchte ich nichts sagen.“

Die beiden Männer hatten sich in einer Spielhalle kennen gelernt. Danach fuhren sie mit einem Taxi gemeinsam zu der Kleingartenlage, wo Anton H. wohnte. In der Laube soll es dann zu sexuellen Handlungen gekommen sein, angeblich in beiderseitigem Einverständnis.

Danach soll Dennis K. den 56-Jährigen mit mehreren Messerstichen in die Brust, in die Flanke und ins Gesäß umgebracht haben. Das Motiv soll nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Habgier gewesen sein, der 19-Jährige hatte es angeblich auf zwei Handys, einen Flachbildschirm und ein Laptop abgesehen, die aus der Kleingartenanlage verschwunden sind.

Dennis K., der nach einer aufwändigen Fahndung festgenommen werden konnte und seitdem in Untersuchungshaft sitzt, hatte bei seiner polizeilichen Vernehmung eine andere Version erzählt. Er sei zwar mit dem Rentner im Kleingarten gewesen, sei aber von Anton H. schließlich aufgefordert worden, die Laube zu verlassen. Angeblich erwartete der 56-Jährige noch Besuch. Am 4. September geht der Prozess weiter.