Victoriaplatz/Klever Straße: Großbaustelle unter der Erde
Umbau der Station Victoriaplatz liegt im Zeitplan. Weitere sollen folgen, 2014 auch die unter dem Hauptbahnhof.
Düsseldorf. Die gute Nachricht vorweg: Die Umbauarbeiten im U-Bahnhof Victoriaplatz/Klever Straße sind in etwa im Zeitplan und Ende November sollen die Bahnen dort wieder halten. Die schlechte Nachricht ist allerdings: Im nächsten Jahr werden in etwa die gleichen Arbeiten im Hauptbahnhof durchgeführt und es wird auch dort zu massiven Einschränkungen für die Pendler kommen. „Für uns ist diese Station hier der Übungsbahnhof, weil sie eine der kleinsten ist“, erklärt Ingo Pähler vom Amt für Verkehrsmanagement, „bevor es Ende nächsten Jahres an die große Baustelle, den Hauptbahnhof geht.“
Eine gespenstische Atmosphäre empfängt den Beobachter, wenn er die Treppenstufen zum U-Bahnhof Victoriaplatz hinuntergeht. Es ist dunkel und staubig, und in den Ecken liegt tonnenweise Material herum. In erster Linie wird der Brandschutz erneuert, aber auch Technik und Optik werden auf den neuesten Stand gebracht.
„Vor über 30 Jahren, am 3. Oktober 1981 wurde hier der Betrieb aufgenommen“, erklärt Diplom-Ingenieur und Bauleiter Jürgen Husemann, „daher ist eine Sanierung dringend notwendig geworden.“ Die Kabel sind halogenhaltig. Bei einem Brand könnte daher in Verbindung mit dem Löschwasser Salzsäure entstehen. „Deshalb verwendet man heutzutage auch keine PVC-Böden mehr“, sagt Husemann. Etwa 15 Arbeiter sind ständig vor Ort und zurzeit damit beschäftigt, neue Kabelwege zu bauen, die eine neue Nachrichtentechnik sowie eine Videoüberwachung ermöglichen. Zudem wird ein Rauchabsaugsystem eingebaut. Die Kosten belaufen sich insgesamt auf rund 2,5 Millionen Euro.
Die Bauarbeiten liegen etwa zwei Wochen hinter dem Zeitplan zurück. „Nach unseren Informationen sollen die Arbeiten aber am 30. November beendet sein“, sagt Heike Schuster von der Rheinbahn. Erst gab es Schwierigkeiten beim Gerüstbau im laufenden Betrieb, viel schlimmer war aber, dass sich vor einigen Wochen Deckenplatten gelöst hatten und drohten, auf die Fahrbahn zu fallen — der ganze U-Bahn-Verkehr wurde dadurch lahmgelegt.
„1981 wurden die Pläne wohl noch nicht so sorgfältig und penibel geführt“, sagt Husemann, „daher erleben wir hin und wieder Sachen, die uns in der Auffassung bestätigen, erst einmal diesen Bahnhof zu sanieren, um später auf unliebsame Überraschungen vorbereitet zu sein.“ So wurden Kabel gefunden, die gar nicht verzeichnet waren. Und der Estrich war nicht zwei, sondern vier Zentimeter dick.
Nach und nach sollen alle U-Bahnhöfe der 80er Jahre umgebaut werden. „Einer Risikoanalyse entsprechend werden wir Ende nächsten Jahres mit dem Hauptbahnhof anfangen“, sagt Ingo Pähler, der genaue Zeitpunkt steht aber noch nicht fest. Allerdings wird es dort nicht zu einer Vollsperrung wie jetzt am Victoriaplatz kommen, denn die Station Hauptbahnhof soll in verschiedenen Abschnitten saniert werden — zwei der vier Gleise können so in Betrieb bleiben.