Vier Hochzeiten und ein Freudentag
Der 12. Juni muss ein guter Tag für Paare sein. Vier feierten am mittwoch ihre lange Ehe.
Düsseldorf. Luise und Günther Komischke aus Pempelfort feierten am Mittwoch ihren 65. Hochzeitstag — die so genannte Eiserne Hochzeit. Kennengelernt haben sich die beiden gebürtigen Düsseldorfer beim Tanzen in Gerresheim. Geheiratet wurde dann 1948 im Düsseldorfer Standesamt an der Inselstraße. Aus der Ehe des ehemaligen Schriftsetzers und der Kauffrau gingen vier Söhne hervor. Acht Enkelkinder und zwei Urenkel- kinder komplettieren inzwischen die Familie.
Noch heute arbeitet Luise Komischke mit 82 Jahren gemeinsam mit ihrem Sohn Michael in der Stempel- und Schilderfirma, die ihr Mann 1966 in Düsseldorf gründete. Günther Komischke trainiert derweil leidenschaftlich am Schießstand, geht jagen oder entspannt beim Angeln. Dass er sein Hobby beherrscht, zeigt der 86-Jährige regelmäßig: Als Sportschütze hat er bereits viele Meistertitel errungen. Inzwischen wohnen die Jubilare seit 42 Jahren im Stadtteil Pempelfort. Oberbürgermeister Dirk Elbers gratulierte dem Paar am Mittwoch.
Auch Anna und Harry Barsch aus Flingern Nord feierten am Mittwoch ihren 65. Hochzeitstag. Kennen gelernt hat sich das Paar im sächsischen Dorf Gallschütz. Als sich beide das erste Mal 1945 über den Weg liefen, sprang der Funke gleich über. Anna Barsch war zuvor aus Gorlau in Ostpreußen geflüchtet und nach Sachsen gezogen. Ihr Ehemann dagegen kam aus Beierfeld im Erzgebirge. Drei Jahre später, 1948, wurde Hochzeit gefeiert.
Nach Düsseldorf kamen die beiden auf Umwegen: Die Flucht aus der DDR führte die junge Familie mit zwei Kindern 1952 zuerst nach Westberlin, dann nach Bremen. Erst im Januar 1953 fanden die Barschs in Düsseldorf ihr neues Zuhause. Heute lebt einer der Söhne ebenfalls hier, die beiden anderen in Langenfeld und Kleinenbroich. Die Barschs haben zehn Enkelkinder und acht Urenkelkinder, das neunte ist auf dem Weg. Bei so viel Nachwuchs steht für das Jubelpaar die Familie immer an erster Stelle. In einer freien Minute entspannen der ehemalige Dachdecker und die Hausfrau bei einem guten Buch oder lösen Kreuzworträtsel. Zur Eisernen Hochzeit gratulierte Bürgermeisterin Marie-Agnes Strack-Zimmermann dem Jubelpaar im Namen der Stadt.
Auch in Gerresheim feierten Gerda und Theodor Flohr am Mittwoch die Eiserne Hochzeit. Die gebürtigen Gerresheimer sind ihrer Heimat treu geblieben und wohnen noch heute in Düsseldorfs östlichem Stadtgebiet. Das Paar lernte sich 1947 beim Tanzen kennen. Bereits ein Jahr später gaben die beiden sich das Ja-Wort. Von seinem früheren Beruf als Feinmechaniker kann Theodor Flohr bis heute nicht lassen und sammelt und hantiert leidenschaftlich gerne mit Uhren. Dem Paar gratulierte ebenfalls Bürgermeisterin Marie-Agnes Strack-Zimmermann.
Und das vierte Düsseldorfer Jubelpaar feierte ebenfalls am Mittwich in Düsseltal sein 65. Ehejubiläum: Anneliese und Johannes Finck sind ebenfalls beide in Düsseldorf geboren. Die ehemalige Schneiderin und der Versicherungskaufmann haben sich am 8. September 1946 kennengelernt. Nach der Hochzeit zog das junge Paar bei Anneliese Fincks Eltern ein, wo es neun Jahre wohnte. 1958 ließen sich die Eheleute dann in Düsseltal nieder.
Zu den liebsten Beschäftigungen der beiden gehörte neben dem Tanzen und Schwimmen vor allem das Camping mit dem Wohnwagen. Zudem stand Johannes Finck lange beim Fußball im Tor, während seine Frau Anneliese am liebsten auf Schlittschuhen unterwegs war. A.V.