Virtuelles Training für den Sprinter

Für die Produktion des neuen Modells nutzen Mitarbeiter auch Computer-Brillen.

Foto: Sergej Lepke

Selbstbewusst präsentiert sich Mercedes Benz zum Start des neuen Sprintermodells, das zum größten Teil im Düsseldorfer Werk hergestellt wird. Zur Rockhymne „Legendary“ wird das erste Fahrzeug des neuen Modells vom Band gelassen. „Legendär“ soll das Modell die Geschichte des 1995 eingeführten Sprinters weiterführen. Dabei ist es von außen kaum vom alten zu unterscheiden. Zentraler Unterschied ist stattdessen die digitale Vernetzungsmöglichkeit. Das eingebaute Navigationssystem und die Fernsprechanlage lassen sich nun nicht mehr nur via Touchscreen ansteuern, sondern auch über die Sprachsteuerung, die dank künstlicher Intelligenz immer besser werden soll.

Dafür wird mehr auf digitale Vernetzung gesetzt. Unter dem Stichwort „Intelligent Production Advanced“ laufen hier seit zwei Jahren Digitalisierungsmaßnahmen. Statt 40 bis 50 Blättern, die früher an jedem Wagen hingen, steht nun an jeder Arbeitsstelle ein Touchscreen, wodurch jedes Jahr sieben Millionen Din A4-Blätter Papier eingespart würden. Für die Mitarbeiter ist außerdem das virtuelle Training wichtig. Hier können Arbeitsschritte am Computer gelernt werden, noch bevor der erste Wagen im Werk steht. „Am PC kann man sich die nötige Routine und den nötigen Takt antrainieren“, erklärt Mitarbeiterin Lisa Classen. Teilweise kommen dabei auch Virtual-Reality-Brillen zum Einsatz, die sonst für Videospiele genutzt werden. Mit deren Hilfe fühlen sich die Mitarbeiter wie im echten Auto und üben den Ablauf mit allen Handbewegungen ein, können dabei aber auch auf Knopfdruck das simulierte Modell wechseln oder Hilfestellungen ein- und ausschalten.

Von den Diskussionen um den Diesel lässt man sich beim Daimlerkonzern nicht verunsichern, wie Pressesprecher Peter Smodej versichert: „Das ablaufende Modell hatte im letzten Verkaufsjahr mit 200 000 verkauften Einheiten seinen Bestwert.“ Das neue Modell wird nicht mehr nur mit Diesel, sondern wahlweise auch mit Benzin und ab 2019 elektrisch angetrieben.