Wärmerekord: Düsseldorf freut sich über 21 Grad
Noch nie war es Anfang März so warm in der Stadt. Zigtausende genossen draußen den Frühstart in den Frühling.
Düsseldorf. 21 Grad und Sonne satt, hinter uns liegt ein Rekord-Sonntag: „Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1970 haben wir Anfang März noch nie einen so hohen Wert in Düsseldorf gemessen“, erklärt Martin Schwienbracher vom Deutschen Wetterdienst. Viele, die auf gutes Wetter angewiesen sind, reagierten prompt.
Die Weisse Flotte zum Beispiel sollte eigentlich erst am 22. März wieder ablegen. „Wegen des Wetters heißt es jetzt schon seit Samstag ’Leinen los’ bei uns“, erklärt Frank Terlohr, der an den Kasematten die Tickets kontrolliert.
„Wir legen alle 45 Minuten ab, jedes Schiff ist rappelvoll.“ An den Routen hat sich nichts geändert: Neben Kaiserswerth fährt die Flotte auf der „Panoramafahrt“ rheinabwärts bis zur Theodor-Heuss-Brücke.
Cornelia Blockhaus ist zum ersten Mal an Bord — mit Mutter Doris und Freundin Elfriede ist sie aus Dortmund an den Rhein gereist. „Frühling in Düsseldorf ist ein Muss für uns — das Bier schmeckt auch besser“, lobt sie.
Wie praktisch, dass die Getränke an Bord schon im Fahrpreis eingerechnet sind. Und auch an Land muss niemand verdursten: die Cocktailbar an der Rheinuferpromenade hat seit Freitag wieder geöffnet — vergangenes Jahr startete man erst im April. Auch die Unterbilker Florabar hat wieder auf.
Im Vergleich zu den Menschenmassen am Rheinufer geht es auf den Treppen an den Libeskindbauten am Sonntagnachmittag ruhiger zu. Naghmeh Semsar, die es sich mit ihrem Hund Cookie auf den Stufen gegenüber vom Hofgarten gemütlich gemacht hat, verbringt hier gerne ihre freie Zeit. „Ich bin schon am Sonntag hier gewesen. Ein idealer Platz, um in Ruhe die Sonne zu genießen.“
Poccino-Besitzer Bruno Albrecht hofft, dass sich der Kö-Bogen zur Rheinufer-Alternative mausern wird. Auch er warf seine Pläne kurzerhand um: „Eigentlich sollte unser Außenbereich erst Ende März öffnen. Aufgrund des schönen Wetters haben wir aber provisorisch 80 Außenplätze geschaffen.“ Ende März sollen es dann 342 Plätze sein, bis dahin werden die provisorischen Tische und Stühle ausgetauscht.
Aus der Winterpause zurück ist auch das Eiscafé Pia. Seit wenigen Tagen können Eis-Fans hier auch neue Sorten wie Mascarpone-Feige und Bitterschokolade probieren. Kundin Tanja Reichwald bleibt lieber beim Klassiker Vanille-Schoko: „Ich bin Düsseldorferin, aber zum ersten Mal hier. Meine Freunde haben immer von dem Eis geschwärmt.“
Fünfzehn Minuten musste sie auf ihre Portion warten, die Warteschlange ist ellenlang. Die Preise wurden im Vergleich zum Vorjahr nicht erhöht. Das gilt auch für die Kult-Eisdiele Unbehaun in Bilk. Neue Sorten gibt es nicht, aber auch so herrscht hier ebenfalls Ausnahmezustand.
Nicht nur in den Eisdielen, auch in den Fahrrad-Werkstätten wird zurzeit im Akkord gearbeitet. „Wir hatten diese Woche deutlich mehr zu tun“, meint Marvin Walterbach am Samstag bei Lucky Bike. Für 24 bis 36 Euro werden Räder wieder fahrtauglich gemacht. Der Handwerker dürfte auch diese Woche gut zu tun bekommen, denn die Sonne bleibt.