Warnstreiks: Lange Warteschlangen am Flughafen

Genervte Fluggäste: Der Warnstreik des Sicherheitspersonals am Flughafen Düsseldorf hat massive Auswirkungen. Dabei hatten die Airlines viele Flüge schon vorsorglich gestrichen.

Passagiere warten während eines Warnstreiks des privaten Sicherheitspersonals an dem Flughafen Düsseldorf. An den Flughäfen Düsseldorf und Köln-Bonn streiken am Donnerstag die Beschäftigten der privaten Passagierkontrolle.

Foto: Ina Fassbender

Düsseldorf. Wegen des Streiks des Sicherheitspersonals am Düsseldorfer Flughafen müssen 115 Abflüge und 90 Ankünfte gestrichen werden. Laut Flughafen kommt es seit sechs Uhr zu erheblichen Verzögerungen bei der Passagierkontrolle. Die Schlange an Wartenden zog sich durch das ganze Terminal. "Wir können viel zu wenig Kontrollspuren öffnen", beklagte Flughafensprecher Thomas Kötter in den Morgenstunden.

Für die Mitarbeiter privater Sicherheitsunternehmen springen Beamte der Bundespolizei ein. 400 Mitarbeiter einer privaten Sicherheitsfirma streiken den ganzen Tag über, laut Verdi sind dies über 90 Prozent der Belegtschaft. Sie fordern mehr Geld. Zurzeit ist die Lage allerdings deutlich entspannter. Der Ausstand begann bereits um 4 Uhr und soll nach Angaben der Gewerkschaft Verdi bis 22 Uhr andauern.

Streik am Flughafen: Fluggäste genervt von langen Warteschlangen
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Der Zugang zu den Gates im Sicherheitsbereich erfolgt zurzeit zentral über den Flugsteig B. Wartende Fluggäste werden am Airport regelmäßig über die aktuelle Sachlage von Servicekräften informiert und mit Getränken und Snacks versorgt. Für zusätzliche Sitzmöglichkeiten im Terminal wurde gesorgt. Die Besucherterrasse bleibt am Donnerstag ganztägig geschlossen.

Alle Passagiere, die einen Flug ab Düsseldorf geplant haben, werden gebeten, sich vor Anreise zum Flughafen bei ihrer Fluggesellschaft oder dem Reiseveranstalter über den aktuellen Stand ihres Fluges zu informieren. Der Flughafen hat ursprünglich für Donnerstag rund 530 Flugbewegungen und etwa 48 000 Passagiere erwartet. Passagiere sollte frühzeitig zum Flughafen kommen und ihr Handgepäck auf das Nötigste reduzieren, um die Kontrollen zu beschleunigen.

Viele Fluggäste aus dem Ausland wurden von dem Streik völlig überrascht. Die Airports rieten den Fluggästen, sich vor der Anreise unbedingt bei ihrer Fluglinie oder dem Reiseveranstalter über den aktuellen Stand ihres Fluges zu informieren. Außerdem wurden die Passagiere gebeten, frühzeitig zum Flughafen zu kommen und das Handgepäck auf ein Minimum zu reduzieren.

Der Streik sollte an beiden Flughäfen den ganzen Donnerstag dauern. Die Gewerkschaft Verdi will in den Tarifverhandlungen für das Wach- und Sicherheitsgewerbe in NRW Lohnerhöhungen zwischen 1,50 Euro und 2,50 Euro pro Stunde durchsetzen. Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Becker nannte den Warnstreik eine „letzte und ernste Mahnung“ nach drei ergebnislosen Verhandlungsrunden mit den Arbeitgebern.

Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Sicherheitswirtschaft, Harald Olschok, warf Verdi vor, Zehntausende Fluggäste erneut in Geiselhaft zu nehmen. Die Gewerkschaft habe den Sinn für das tarifpolitisch Machbare völlig verloren. Die nächste Verhandlungsrunde für NRW findet am 5. Februar in Ratingen statt.