„Wir haben viel von den Japanern gelernt“

490 Firmen aus Nippon arbeiten ohne viel Aufsehen rund um Düsseldorf.

Düsseldorf. Rund 490 Firmen gibt es in der Region Düsseldorf — die meisten davon direkt in der Landeshauptstadt. Obwohl sich die ersten Firmen bereits in den 50er Jahren in Düsseldorf niederließen (unter anderem Mitsubishi), geben sich die Unternehmen heute immer noch sehr misstrauisch und scheu gegenüber der Öffentlichkeit.

„Japaner sind sehr traditionsbewusste Menschen“, erklärt Sabine Stiller, Pressesprecherin des Reifenherstellers Yokohama. Von 32 Kollegen arbeiten drei japanische in der Vertriebszentrale an der Monschauer Straße in Heerdt. Besonders bei der Begrüßung von Gästen durch leitendes Personal sei eine für uns fremde Höflichkeit zu beobachten. „Die Visitenkartenübergabe wird regelrecht zelebriert. Sie wird mit beiden Händen und Verbeugung überreicht.“

Nicht in jedem japanischen Betrieb ist diese Etikette sichtbar. „Bei uns ist kein japanischer Geist zu spüren“, sagt ein Mitarbeiter von Mutoh an der Schießstraße. Bei dem Hersteller von Druckern sei der japanische Geschäftsführer gerade mal anderthalb Monate im Jahr im Betrieb.

Gerhard Eschenbaum, IHK-Geschäftsführer für die Außenwirtschaft, sieht auch in der Nationalität der Geschäftsführung die Gründe für unterschiedliche Verhaltensweisen im Betrieb. Mittlerweile gebe es aber häufiger auch deutsche Spitzenkräfte. „Die Kommunikation funktioniert immer besser.“ Selbst wenn viele Unternehmen immer noch „im Verborgenen“ arbeiten. Eschenbaum glaubt: „Wir haben viel von den Japanern gelernt“, so beim Qualitätsmanagement.