„Wir möchten unbedingt den Zehn-Minuten-Takt“
CDU-Verkehrsexperte Andreas Hartnigk fordert weitere Verbesserungen für die Metro-Busse.
Sie haben die Metro-Busse von Anfang an kritisiert, jetzt aber auch nicht mehr gegen sie gestimmt. Was hat den Sinneswandel bewirkt?
Hartnigk: Es gibt keinen Sinneswandel, wir haben uns im Verkehrsausschuss enthalten. Obwohl die Verwaltung ihr Konzept nachgebessert hat, sind wir noch nicht voll zufrieden und erwarten ein weiteres Nachsteuern. Im Übrigen unterstützen wir Maßnahmen, die Bus und Bahn attraktiver machen.
Welche Schwächen und Probleme sehen Sie denn noch bei diesem Buskonzept?
Hartnigk: Bei der Taktung und den Haltestellen. Wenn die Metrobusse im Spätsommer starten, sind rund 30 Prozent der Steige noch nicht behindertengerecht gestaltet. Zudem fehlen dort genauso viele dynamische Fahrgast-Informationen. Menschen mit Handicap und Ältere, aber auch Leute mit Kinderwagen werden dann nicht mit den Bussen fahren. Daher fordern wir als CDU mehr Tempo von der Stadt bei der Umrüstung. Und: Wir möchten unbedingt den Zehn-Minuten- statt des 20-Minuten-Takts. Der ist für eine wachsende Großstadt angemessen. Wir wollen ja mehr Menschen für die Busnutzung gewinnen. Wenn die alle zehn Minuten fahren, können Sie als Fahrgast direkt zur Haltestelle gehen. Beim 20-Minuten-Takt gucken Sie immer erst auf den Fahrplan.
Die ersten Passagierprognosen der Rheinbahn hat die Stadt deutlich relativiert. Welchen Fahrgastzuwachs halten Sie für realistisch?
Hartnigk: Sie spielen auf die Zahl von 26 Millionen zusätzlichen Nutzern an, die die Rheinbahn bis 2021 erzielen wollte. Das haben wir als CDU 2016 als völlig unrealistisch kritisiert. Ich gebe hier aber keine Prognosen ab. Für mich ist wichtig, dass der ÖPNV in Düsseldorf so leistungsfähig, umweltgerecht und preiswert ist, dass immer mehr Menschen ihn nutzen. Die Metrobusse haben eingebaute Fahrgastzähler in den Türen. Da werden wir die Entwicklung genau sehen können.
Wie stehen Sie zur Forderung von mehr separaten Busspuren?
Hartnigk: Das muss im Einzelfall geklärt werden und hängt ab von der jeweiligen Verkehrssituation und dem Straßenquerschnitt. Grundsätzlich sind Busspuren eine sinnvolle Maßnahme, um den ÖPNV zu beschleunigen. Die CDU will die einzelnen Verkehrsmittel aber nicht gegeneinander ausspielen.