„Wir wollen keine Helden sein“
Feuerwehrsprecher Heinz Engels geht nach 44 Jahren in den Ruhestand. Im Einsatz war er sogar ein Mal bei Künstlerlegende Joseph Beuys.
Düsseldorf. „Als Feuerwehrmann kommt man zu allen nach Hause. Vom hohen Politiker bis zum armen Schlucker“, beschreibt Heinz Engels, warum er seinen Beruf immer mit großer Begeisterung ausgeübt hat. Immerhin lernte er auf die Art Joseph Beuys kennen. Dreimal wurde die Feuerwehr zum Oberkasseler Domizil des berühmten Künstlers alarmiert, einmal musste Beuys ins Krankenhaus. Für Engels, der 2001 erster hauptamtlicher Pressesprecher der Düsseldorfer Feuerwehr wurde, sind diese aufregenden Zeiten vorbei. Mit 59 Jahren verabschiedete er sich gestern in den Ruhestand.
Dass Engels bei der Feuerwehr landete, war reiner Zufall. Er hatte 1981 gerade seine Ausbildung zum Automechaniker abgeschlossen und war auf dem Weg zur Meisterschule nach Düsseldorf. Da entdeckte er den Aufkleber auf einem Feuerwehr-Fahrzeug: „Nachwuchs gesucht“. Engels bewarb sich: „In Köln und Bonn bin ich nicht angenommen worden.“ Aber in Düsseldorf konnte er seine Grundausbildung beginnen. Statt als Kfz-Meister beendet er seine berufliche Karriere jetzt nach 44 Jahren (die Zeit bei der Freiwilligen Feuerwehr mitgerechnet) als Brandrat.
Mit dem Aufbau einer Pressestelle mit 24-Stunden-Dienst gehörte die Düsseldorfer Feuerwehr zu den Vorreitern in Deutschland. Aber nicht nur da war Heinz Engels ganz vorn mit dabei. Auf seine Initiative hin wurden die Höhenretter gegründet, die inzwischen sieben Mal Deutsche Meister geworden sind. Und auch als Strahlenschutzbeauftragter leistete er Pionierarbeit.
Wenn Engels nach spektakulären Einsätzen gefragt wird, sprudelt es aus ihm heraus. Den orangeroten Himmel, als eine Bowling-Bahn an der Messe in Flammen stand, wird er nie vergessen: „Schön und furchtbar zugleich.“ Bei der Rettung einer Mutter und ihres Sohnes aus einem brennenden Haus wurde er selbst verletzt. Und einmal wurde er zur St. Franziskus gerufen: „Da lagen aber nur Bratwürstchen auf dem Grill.“ Stattdessen stand er plötzlich im Schlafzimmer eines gerade sehr aktiven Liebespaares.
Dabei war Engels als Feuerwehrmann immer Überzeugungstäter, den seine Zeit im Rettungsdienst prägte: „Auch wenn uns ein Leben entgleitet, kann man Menschen eine Würde geben. Wir wollen keine Helden sein. Wir machen nur unseren Job.“
Ab heute darf sich der Hund von Heinz Engels auf lange Spaziergänge freuen: „Und ich will bei unserer Nabu-Ortsgruppe mitarbeiten.“