Können die Bürger den RRX vor Gericht ausbremsen?

Viele Fragen, wenig Lösungen. CDU-Ratsherr Andreas Auler hatte zur Bürgerversammlung in Angermund eingeladen.

Foto: Dieter Sieckmeyer

Düsseldorf. Sporthallen zu füllen, davon träumt jeder Politiker. CDU-Ratsherr Andreas Auler ist das am Freitagabend gelungen. Die Angermunder Sporthalle ist zwar klein, trotzdem war die Resonanz beachtlich. Das Thema RRX beschäftigt die Bürger, es gab keinen freien Platz mehr auf der Tribüne.

Dabei hatte Auler nur wenig Neues zu verkünden. Denn die Deutsche Bahn will sich offenbar mit allen Mitteln durchsetzen und unterstützt die billige Lösung. Sie will nur Lärmschutzwände finanzieren, wenn die Bahngleise in Angermund für den neuen Schnellzug ins Ruhrgebiet ausgebaut werden. Die Bürger dagegen fordern für den Ortsmittelpunkt eine Einhausung der Bahnstrecke auf rund 900 Metern. Der verbesserte Lärmschutz würde allerdings wesentlich teurer werden.

„Wir sind beim Lärmschutz 40 Jahre lang an der Nase herumgeführt worden,“ ärgert sich Elke Wagner, die Vorsitzende der Bürgerinitiative. Die Bahn wolle die Einhausung erst gar nicht ernsthaft prüfen, ist ihre Überzeugung. Notfalls will sie das erzwingen: „Wir sind juristisch hochgerüstet. Angermund ist das Nadelöhr der Strecke. Ohne uns läuft nichts.“

Unterstützung bekommt sie dabei von der CDU. Auler betonte, dass die Bürger ein Recht darauf haben, dass die Lärmschutz-Alternative von der Bahn geprüft wird — ganz gleichgültig, was am Ende dabei heraus kommt. Thomas Jarzombek, der im September wieder in de Bundestag einziehen will, nutzte den Abend als Wahlkampfauftakt. Er forderte die Bürger auf: „Stellen Sie viele und die richtigen Einsprüche, wenn das Planfeststellungsverfahren eingeleitet wird.“ Während die Bürger noch Fragen stellten, hatte er die Sporthalle allerdings bereits wieder verlassen. „Das war informativ und relativ sachlich“, fasste Besucherin Andrea Lindenlaub den Abend zusammen.